Der VfB Stuttgart zeigt eine eher schwache Vorstellung - und verliert verdient mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat erstmals in dieser Saison verloren. In der Mercedes-Benz-Arena unterlag die Mannschaft von VfB-Trainer Bruno Labbadia gegen Bayer Leverkusen mit 0:1 (0:1).

 

Spielverlauf: Vor dem Duell gegen Bayer Leverkusen hatte sich VfB-Abwehrspieler Serdar Tasci rechtzeitig fit gemeldet, sodass Trainer Bruno Labbadia gegen seinen ehemaligen Verein auch am dritten Spieltag auf die gleiche Anfangsformation wie gegen Schalke und Mönchengladbach setzen konnte. Und der VfB präsentierte sich zunächst defensiv genauso gut organisiert wie zum Saisonauftakt. Zugleich vernachlässigten sie allerdings auch ihr Angriffsspiel.

So schoss lediglich Kapitän Cacau aus 18 Metern in halblinker Position gefährlich auf das gegnerische Tor (16. Spielminute), das von der VfB-Leihgabe Bernd Leno gehütet wurde.

Die Gäste aus Leverkusen drückten den VfB Stuttgart dagegen zeitweise so in die Defensive, dass alle VfB-Spieler rund um den eigenen Strafraum versammelt waren und nur noch Cacau an der eigenen Mittellinie als Offensivkraft zurückblieb. Daher hatten auch die Leverkusener die ersten guten Chancen der Partie.

Der VfB agierte zu defensiv

Erst testete Renato Augusto VfB-Torhüter Sven Ulreich mit einem Freistoß aus 25 Metern (7.) und dann köpfte Ömer Toprak (14.) trotz guter Position gut einen Meter über das Stuttgarter Tor.

In der 28. Minuten hatten sich die Stuttgarter Spieler erneut weit zurückgezogen. Da spielerisch für Leverkusen kein Durchkommen war, versuchte es schließlich Michal Kadlec mit einem Schuss aus 30 Metern - mit Erfolg. Den Schuss ließ Ulreich per Faustabwehr in die Mitte des Strafraums abprallen. Bayer-Stürmer Stefan Kießling war danach einen Schritt schneller als seine Gegenspieler und schob zur Führung für die Gäste ein.

Nach dem Rückstand war der VfB etwas bemühter, ohne jedoch das Gäste-Tor in Gefahr zu bringen.

Cacau verpasst Ausgleich um Zentimeter

In Halbzeit zwei agierten die Stuttgarter zunächst angriffslustiger, doch große Torchancen sollten weiterhin nicht herausspringen. Auf der Gegenseite schoss Leverkusens Sidney Sam aus 16 Metern nur knapp am Gehäuse von VfB-Schlussmann Sven Ulreich vorbei (56.).

Mit Shinji Okazaki und Pawel Porgebnjak wechselte Bruno Labbadia zwei frische Offensivspieler ein (60.). Doch auch diese Maßnahme ließ seine Mannschaft nicht gefährlicher auftreten. Bis zur 68. Minuten: Cristian Molinaro flankt von der linken Seite, Martin Harnik schießt am langen Pfosten volley aufs Tor. Schließlich hätte Cacau den Ball beinahe ins Bayer-Tor geschoben. Doch der Nationalspieler verpasst um wenige Zentimeter. Es sollte die letzte gute Chance des VfB bis zum Spielende bleiben. Kurz vor Schluss sah Khalid Boulahrouz noch die gelb-rote Karte.

Seite 2: Stuttgart ist Leverkusens Lieblingsgegner

Entscheidende Szene:

Die Szene in der 28. Minute war bezeichnend für die erste Halbzeit. Die VfB-Spieler versammelten sich rund um den eigenen Strafraum, ließen Leverkusen in Ruhe spielen und gerieten in Rückstand.

Kommentar: Der VfB Stuttgart ist Bayer Leverkusens Lieblingsgegner. Mit dem 0:1 feierte der Werksklub seinen 27. Sieg gegen den VfB im 65. Aufeinandertreffen. Gegen keine andere Bundesliga-Mannschaft gewann Leverkusen öfter.

Den Rückstand hat sich der VfB selbst zu zuschreiben. In ersten Halbzeit war die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia zu defensiv eingestellt. Die Offensivspieler konnten zu keiner Phase Druck auf das gegnerische Tor ausüben. Zwar spielten die VfB-Spieler in der zweiten Halbzeit deutlich engagierter, doch gefährliche Angriffe auf das Bayer-Tor brachten sie zu selten zu Stande, sodass für die Leverkusener, die nicht mehr machten als nötig, wenig Probleme hatten die Führung über die Zeit zu bringen.

VfB Stuttgart: Ulreich - Molinaro (74. Traoré), Tasci, Maza, Boulahrouz - Kuzmanovic, Kvist - Gentner (60. Okazaki), Hajnal (60. Pogrebnjak), Harnik - Cacau

Bayer Leverkusen: Leno - Kadlec, Toprak, Reinartz, Castro - Bender, Rolfes - Schürrle, Augusto (70. Balitsch), Sam (80. Schwaab) - Kießling (74. Derdiyok)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Tore: 0:1 Kießling (28.)

Zuschauer: 53.000