Am Freitag- und Samstagabend hat Schlagerprinzessin Andrea Berg vor rund 15.000 Fans in der Mechatronik-Arena in Aspach gesungen. Verkehrschaos, Jubelarien und Partystimmung waren inklusive – so wie immer.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Aspach - Ausnahmestimmung in Aspach. Am Freitag- und Samstagabend pilgerten tausende Andrea-Berg-Fans zum ersten großen Open-Air-Konzert der Schlagerprinzessin in der Mechatronik-Arena im Fautenhau. Die Zufahrtsstraßen zu der Arena, in der vom nächsten Wochenende an die Drittligakicker der SG Sonnenhof Großaspach antreten, sind für Autos teilweise gesperrt, komplett überfüllt. Die Gäste kommen aus allen Ecken der Republik, aus Österreich, aus der Schweiz und sonst wo her, bereits am Nachmittag sind die ersten da. Es heißt, sämtliche Fremdenzimmer im weiteren Umkreis seien komplett ausgebucht.

 

Viele Fans im Stadion tragen Andrea-Berg-T-Shirt; und ein breites Grinsen im Gesicht. Einer von ihnen ist Lutz Nicklisch aus Roitzsch bei Bitterfeld. Auf seinem Leibchen steht „Andrea Berg, ich hab Dich fast so lieb wie meine Frau“. Das bis dato letzte Mal habe er die Sängerin kürzlich in einem Einkaufszentrum in Halle während einer Autogrammstunde gesehen. „Ich hab zwei Stunden lang anstehen müssen“, sagt er. Was ihm an Andrea Berg besonders gut gefalle? Blöde Frage. Herr Nicklisch antwortet kurz und knapp: „alles“.

Jeweils 15.000 Berg-Fans im 8.000-Seelen-Dorf

In Deutschland gibt es vermutlich nur drei Kategorien von Menschen: ein paar wenige, die noch nie etwas von Andrea Berg gehört haben, welche, die ihrer Musik nichts abgewinnen können, und eingefleischte Fans. Im 8.000-Seelendorf Aspach sind laut Schätzungen der Veranstalter an beiden Abenden jeweils rund 15.000 Berg-Fans zu Gast, ganz klar: sie bilden die Mehrheit im Flecken. Ein paar Einheimische nehmen wegen des Trubels Reißaus, andere nehmen teil an der Party, mitunter nur als Zaungäste, und wieder andere nehmen die Jubelarien in der Arena halt hin.

Kurz nach 21 Uhr. Die Vorgruppen haben gespielt. Das ZDF, das das Konzert für eine Sendung am kommenden Samstag aufzeichnet, hat bereits ein paar Applausproben arrangiert. Die auf Einladung der Lokalzeitung und von SWR 4 geladenen Meet-and-Greet-Gäste haben die Sängerin persönlich kennenlernen dürfen. Und dann endlich singt Andrea Berg im blau glitzernden Kleid: „Atlantis lebt, die Zeit ist reif für ein Wunder“, sie ruft ins Publikum: „einen wunderschönen guten Abend bei mir zu Hause in Aspach und im ZDF“. Fast alle Fans sind textsicher, grölen mit. Mal singt die Berg mit Semino Rossi im Duett, mal mit DJ Ötzi.

Manche Fans haben tatsächlich Tickets für beide Konzerte

Die Leute sind aber in erster Linie gekommen, um „die Andrea“ zu hören. Bis mitten in die Nacht hinein erzählt die gebürtige Krefelderin, die der Liebe wegen in Aspach gelandet ist, in ihren Liedern von eben dieser ganz großen Liebe, aber auch von Enttäuschungen und vom Beziehungsalltag. Immer wieder erinnert sie die Menschen im Stadion daran, dass diese „bei mir zu Gast sind“. Die (zahlenden) Gäste hören’s gern – und haben sich vermutlich längst notiert, was auf den übergroßen LED-Wänden fett zu lesen ist: Das zehnte „Heimspiel“-Open-Air-Konzert geht am 17. und 18. Juli 2015 in Aspach über die Bühne. Die Karten werden bereits verkauft.

Zu vorgerückter Stunde verlassen viele glückliche Fans das Stadion, die hartgesottensten verabschieden sich in der Nacht von Freitag auf Samstag mit den Worten „bis morgen“. Ja, es gibt tatsächlich Männer und Frauen – die meisten Ü 40 –, die Tickets für beide Konzerte in Aspach haben.