Ob Schlaglöcher, defekte Straßenlaternen oder ähnliches: in Heiningen können Missstände auf direktem Weg an die richtige Stellung gemeldet werden. Das Gemeindeportal „Buergermeldungen.com“ hat sich bewährt – könnte aber noch stärker genutzt werden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Heiningen - In der Stuifenstraße sind mehrere Straßenlampen ausgefallen – auf dem Spielplatz am Kreisverkehr ist die Schaukel kaputt – bei der Grünmüllabfuhr sind einige der bereitgestellten Abholsäcke verschwunden – in der Mörikestraße verdecken wuchernde Büsche ein Verkehrsschild – und bei etlichen Leuten hat es zuletzt mit der Zustellung des Gemeindeblättles nicht geklappt: Meldungen wie diese sind im Heininger Rathaus schon immer eingegangen und mussten von den zuständigen Stellen abgearbeitet werden, nachdem diese von der Verwaltung darüber informiert worden waren. Etliche Telefonate, E-Mails oder schriftliche Mitteilungen gingen dazu hin und her.

 

Seit mittlerweile zwei Jahren hat die Bevölkerung allerdings noch eine andere Möglichkeit, vorhandene Missstände und Probleme zu melden. Als eine von lediglich fünf Kommunen in Baden-Württemberg und als einzige aus der Region Stuttgart hat sich Heiningen auf der Internetplattform „Buergermeldungen.com“ listen lassen. Dort können, vom Computer oder vom Laptop aus, aber auch mobil über eine App, direkt und kostenlos Eintragungen vorgenommen und Fotos dazugestellt werden.

Rückmeldung ebenfalls im Netz

Diese landen zentral im Rathaus, werden an das richtige Amt, an den Bauhof oder an eine andere jeweils passende Stelle weiter geleitet. Zugleich wird direkt zum jeweiligen Anliegen ein Kommentar gestellt. Der Beschwerdeführer sieht also, wann und was mit seiner Eingabe geschehen ist oder geschehen wird. Sollte es Rückfragen oder andere Anmerkungen geben, werden diese, wie in einem Chat, hinzugefügt, sodass die Kommunikation auch für Außenstehende oder andere Bürgerinnen und Bürger, die vielleicht den gleichen Mangel melden wollen, nachvollziehbar ist.

Für Heiningens Bürgermeister Norbert Aufrecht erfüllt das Portal deshalb auch seinen Zweck, „wenngleich es sicher noch stärker genutzt werden könnte“. Zum einen gehe damit eine gewisse Zeitersparnis einher, weil nicht alles über die Telefonzentrale laufe, sondern jeder nach seinen Zuständigkeiten direkt bedient werde. „Zum zweiten sehen die Leute durch das schnelle Feedback, dass etwas geschieht und wie lange das in etwa dauern könnte“. Niemand müsse sich demnach alle drei Tage wieder melden, sagt der Schultes.

Befürchtungen nicht bestätigt

Aufrecht räumt unumwunden ein, dass er, was „Buergermeldungen.com“ angeht, zunächst etwas skeptisch war. „Ich hatte die Sorge, dass die Plattform, wie das ja in den sozialen Medien häufiger der Fall ist, dazu missbraucht wird, polemische oder verletzende Einträge zu hinterlassen.“ Allerdings habe die Gemeinde von der Option, entsprechende Pöbeleien zu löschen, noch nicht einmal Gebrauch machen müssen, ergänzt er. „Bis jetzt agieren die Nutzerinnen und Nutzer verantwortungsbewusst und bleiben, von Kleinigkeiten abgesehen, auch sehr sachlich, lobt der Rathauschef.