Ende Oktober fiel der erste Schnee, und von Anfang bis Ende März war es eiskalt in der Region. Die kältere Wetter sowie steigende Energiepreise haben auch in Stuttgart viel Geld gekostet.

Stuttgart - Vielen Stuttgartern hat der nasskalte Mai schwer zugesetzt. „Ohne Heizung ist es gar nicht auszuhalten“, heißt es zurzeit in vielen Haushalten. Der Wonnemonat lässt die Bürger zittern, die Gaszähler rotieren und den Heizölpegel in den Tanks sinken.

 

Dabei hatte es schon der Winter in sich. Ende Oktober fiel der erste Schnee, und von Anfang bis Ende März war es eiskalt in der Region. Der Eschborner Energiedienstleister Techem betont, dass das kältere Wetter sowie steigende Energiepreise die Kosten in die Höhe getrieben hätten.

Gaskunden sind etwas besser dran

„In Stuttgart sind die Kosten vor allem für Fernwärme und Heizöl gestiegen“, sagt Angelika Brautmeier, Geschäftsführerin des Mietervereins. Gaskunden seien etwas besser dran. Vor allem Haushalte, deren Abrechnungszeitraum bis Ende März reiche, müssten erheblich nachzahlen. Dabei mache sich bemerkbar, dass der März im Schnitt sechs Grad kälter als 2012 gewesen sei. Das allein hat laut Deutschem Mieterbund zu einem Mehrverbrauch von 15 Prozent geführt. Für die gesamte Heizperiode müssen viele Stuttgarter mit deutlichen Mehrkosten rechnen. „Bei einer Dreizimmerwohnung mit 75 Quadratmetern kann die Nachzahlung mehr als 600 Euro betragen“, so Brautmeier.

Bundesweit sind die Energiekosten nach Angaben des Deutschen Mieterbunds im Vergleich zu 2011 um 15 bis 20 Prozent gestiegen. Wegen der kälteren Temperaturen habe sich der Verbrauch um rund zwölf Prozent erhöht. Gas sei um gut fünf, Heizöl um fast neun Prozent teurer geworden.

Bei dem nach dem VfB Stuttgart mit 30 000 Mitgliedern zweitgrößten Stuttgarter Verein gehen jährlich etwa 11 000 Anfragen von Mietern ein. „Allein ein Viertel davon betrifft das Thema Nebenkosten“, erklärt die Geschäftsführerin. Ein größeres Reizthema seien zur Zeit aber die Erhöhungen wegen des neuen Mietspiegels. Dabei würden Steigerungen von bis zu 22 Prozent beklagt. „Der Ansturm auf unsere Berater ist enorm“, so Brautmeier. Leider lasse sich das Land bei der Umsetzung der vom Bund beschlossenen Mietrechtsänderung viel Zeit. Danach könnten Mieterhöhungen in Ballungsräumen innerhalb von drei Jahren auf höchstens 15 Prozent gedeckelt werden. Bis jetzt könnten die Vermieter aber noch 20 Prozent mehr verlangen, weil jedes Land zunächst festlegen müsse, welche Gebiete denn als Ballungsräume einzustufen seien.