Der Altkanzler liegt wegen eines Gefäßverschlusses im rechten Bein in einer Hamburger Klinik. Die Ärzte beraten derzeit, wie ihm geholfen werden kann. Noch am Abend soll die Öffentlichkeit informiert werden.

Hamburg - Einen Tag nach der Aufnahme von Helmut Schmidt in eine Hamburger Klinik haben Ärzte darüber beraten, wie der Gefäßverschluss am Bein des Altkanzlers behandelt werden kann. Am Mittwochabend (1800 Uhr) wollte die Asklepios-Klinik über den Gesundheitszustand Schmidts informieren.

 

Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung geht es um die Frage, ob der 96-Jährige wegen des Blutgerinnsels im rechten Bein eine Bypass-OP braucht. Die Alternative wäre, weiterhin mit Medikamenten und einem Katheter zu versuchen, die Gefäßverstopfung aufzulösen. Angesichts seines Alters sei ein operativer Eingriff überaus gefährlich und allenfalls ein letzter Ausweg, um Schmidts Zustand zu bessern.

Einsatz von Katheder brachte keine Klärung

Der SPD-Politiker und Mitherausgeber der „Zeit“ war am Dienstag auf die Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg-St. Georg gebracht worden. Der Einsatz eines Katheters hatte zunächst keine Klärung bringen können, berichtete das „Hamburger Abendblatt“. Die Angaben wurden inoffiziell bestätigt.

Der Gesundheitszustand des 96-Jährigen sei weiterhin kritisch, habe sich aber in der Nacht leicht entspannt, hieß es in der „Bild“-Zeitung weiter. „Herr Schmidt hat keine Schmerzen, konnte am Morgen schon wieder lächeln“, zitierte das Blatt eine Quelle aus dem Umfeld des Altkanzlers.

Schmidt: „ Ich bin nie wirklich ganz gesund gewesen“

„Zeit Online“ brachte einen Zusammenschnitt aus einem Interview mit Helmut Schmidt, das im November 2014 geführt wurde. Darin sagte der Altkanzler: „Ich bin nie wirklich ganz gesund gewesen.“ Das habe er als Politiker in Kauf genommen. Er sei wahrscheinlich an die hundertmal besinnungslos vorgefunden geworden. „Meistens nur wenige Sekunden, manchmal aber auch Minuten. Das haben wir mit Erfolg verheimlicht.“

1981 hatte Schmidt einen ersten Herzschrittmacher nach mehreren Schwächeanfällen bekommen, wie „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in dem Interview erklärte. Zur jahrzehntelangen Berichterstattung über seine Gesundheit und sein starkes Rauchen sagte Schmidt: „Eines der wichtigsten Dinge, die ich im Laufe des Lebens gelernt habe, (ist,) dass man die innere Gelassenheit bewahren muss.“