Henri von Luxemburg und sein Großherzogtum haben eines gemeinsam: Beide sind sehr auf Diskretion bedacht. Von seinem Herrscherhaus wissen wir deutschen Nachbarn erstaunlich wenig. Das liegt vor allem daran, dass die Luxemburger ihren Zwergstaat in aller Stille leiten.

Stuttgart - Er gilt als aufgeschlossener Monarch und praktischer Europäer: Seit fast 15 Jahren ist Großherzog Henri von Luxemburg Staatschef des zweitkleinsten Landes der Europäischen Union. Am 16. April wird er 60 Jahre alt. Als der Politikwissenschaftler Henri im Oktober 2000 zum Großherzog gekrönt wurde, war er einer der Junioren im Kreis der Monarchen Europas. Mittlerweile ist der junge Mann von der Mosel mit der frappierenden Ähnlichkeit mit US-Schauspieler Richard Chamberlain auch schon im gesetzten Alter und dreifacher Großvater. Große königliche Feierlichkeiten seien zum Geburtstag nicht geplant, teilte der Hof mit.

 

Luxemburg hat rund 550.000 Einwohner und ist das einzige Großherzogtum der Welt. Von seinem Herrscherhaus wissen die deutschen Nachbarn erstaunlich wenig. Das liegt vor allem daran, dass die Luxemburger ihren Zwergstaat in aller Stille leiten.

Schlagzeilen macht die großherzogliche Familie selten - und wenn, dann eigentlich fast immer nur positive. 2012 schaute die Welt auf das kleine Luxemburg, als Erbgroßherzog Guillaume, das älteste der fünf Kinder von Henri und seiner Frau Maria Teresa, der Belgierin Stéphanie de Lannoy das Ja-Wort gab. Ein Jahr später heiratete Guillaumes Bruder Félix die Deutsche Claire Lademacher.

Der aus dem Haus Nassau stammende Henri ist gläubiger Katholik. 2008 ließ er wissen, dass er ein Gesetz zur Erleichterung der Sterbehilfe nicht unterzeichnen könne. Der damalige christlich-soziale Regierungschef Jean-Claude Juncker reagierte prompt: Das Parlament beschloss eine Verfassungsänderung, wonach der Großherzog Gesetze nur noch verkünden, aber nicht mehr billigen muss.

Die schleichende Entmachtung geht weiter: Momentan wird an einem neuen Verfassungsentwurf gefeilt, der die ohnehin schon geringen Befugnisse des Großherzogs noch weiter einschränkt. Henri und sein Nachfolger Guillaume werden sich dann komplett aufs nationale Zeremoniell beschränken müssen.

In unserer Bildergalerie stellen wir die royalen Luxemburger vor!