Heißt es eigentlich das oder die Sansibar?
Ich sag das, meine Frau die Sansibar.
Na, dann – das Stuttgarter Sansibar ist nach Düsseldorf der zweite Ableger. Wie transportiert man ein Konzept, das auch durch seine Lage in den Dünen außergewöhnlich ist, in die Stadt?
Sylt und Sansibar - das ist ein Lebensgefühl. Hier fühlt man sich gleich entspannter, erholter, freier. Wenn ich in Stuttgart den Wein trinke oder den Fisch esse, den ich auch dort hatte, erinnert mich das an diesen Wohlfühl-ort, an die Lässigkeit, an das relaxte Inselgefühl.
Das Original wird nicht verwässert?
Das Original ist das Original, es ist einzigartig.
Auch durch sein Publikum? Sie zählen die Schönen und Reichen zu Ihren Gästen.
Ich achte nicht darauf, ob jemand prominent ist. Es kommen täglich bis zu 3000 Gäste. Viele gute Leute. Jeder, der schon mal da war, wird bestätigen, dass es nicht abgehoben zugeht, sondern ganz normal – und sehr herzlich. Wir sind kein Schicki-Micki-Laden. Auch wenn uns das immer wieder angedichtet wird.
Hatten Sie stets das Ziel, eines der meistbesuchten Lokale Deutschlands aufzubauen samt Merchandise-Imperium?
Ich habe nie Pläne gemacht, lebe im Hier und Jetzt. Vieles war einfach Zufall.
Von nichts kommt aber nichts ...
Klar, ich habe immer hart gearbeitet. Fast rund um die Uhr. Und trotzdem hat das Geld oft vorne und hinten nicht gereicht.
Inzwischen müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen.
Wer weiß. Was hab ich schon erschaffen? Ein Schriftsteller zum Beispiel hinterlässt etwas für die Ewigkeit. Ich dagegen besitze eine Holzhütte am Strand – das ist alles.
Eine sehr erfolgreiche Holzhütte. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Der Gast steht im Mittelpunkt. Und das Produkt – bei uns gibt es nur beste Ware. Wer hier isst und trinkt, bekommt keinen Nepp, sondern was Ordentliches. Deshalb passen wir so gut zu Breuninger. Auch dort wird auf höchste Qualität gesetzt. Und zu Stuttgart. Wir Schwaben gelten zwar als sparsam, doch wir wissen Gutes zu schätzen.
Ende 2016 hatten Sie einen Herzinfarkt. Danach haben Sie angekündigt, kürzer treten zu wollen. Und gesünder zu leben. Hat’s geklappt?
Nicht so ganz. Ich bin nun mal Genussmensch. Gut zu essen und zu trinken gehört für mich zum Leben.
Genauso wie Ihr Lokal?
Ich finde es wunderschön daheim mit meiner Frau. Aber ich brauche auch die Arbeit, die Anregung, die ich dort bekomme. Das Sansibar gehört nicht nur zu meinem Leben – es ist mein Leben.