Fernweh, Nostalgie und ein Exot – der Handharmonika-Spielring Zuffenhausen-Stammheim lädt zur Herbstfeier ein. In diesem Jahr steht auch der Auftritt eines Überraschungsgasts auf dem Programm.

Zuffenhausen - „Das hier ist ewig, ewig für heute – wir stehen nicht still für eine ganze Nacht“, heißt es in „Tage wie diese“ von den „Toten Hosen“ und es ist so ein bisschen Programm, dass gerade dieses Stück zu Beginn des Konzertabends am kommenden Samstag erklingen soll. Für den Handharmonika-Spielring Zuffenhausen-Stammheim ist es die erste Herbstfeier mit dem neuen Vorsitzenden Hubert Keh. Sein Vorgänger Werner Schmidt hatte sich nach fast 30-jähriger Ausschuss- und Vorstandstätigkeit nicht wieder zur Wahl gestellt und wurde bei der Hauptversammlung im März zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Eine „Neue Besen kehren gut“-Phase werde es mit ihm nicht geben, sagt Hubert Keh nun: „Wenn man etwas sehr Gutes hat, muss man es nicht mit Gewalt ändern“, sagt er. Akkordeon spielt er übrigens nicht, sondern gibt bei den Hobbyorglern seit rund 30 Jahren am Schlagzeug den Takt vor: „Der Vorsitzende muss nicht unbedingt ein Instrument spielen, sondern die Geschicke des Vereins leiten können“, sagt er entspannt. Das Akkordeon ist seiner Frau Ingrid Keh vorbehalten, die nun übrigens die Schriftführerin des Vereins ist.

Bei der Herbstfeier am Samstag wird der Handharmonika-Spielring auf Bewährtes setzen: schmissige Klänge mit Fernwehcharakter und einem Hauch Nostalgie. Das Zweite Orchester wird neben dem „Tote Hosen“-Hit, den es übrigens zusammen mit dem Fun Music Chor des Liederkranzes darbietet, auch mit auf eine „Tour de Chanson“ mitnehmen, á la „Pariser Tango“ und „Champs-Élysées“.

Auch eine steirische Harmonika wird erklingen

Die Senioren der Hobbyorgler entführen danach in die Rocky Mountains – in „Old Folks at Home“. Das Mehrgenerationenorchester, quasi die Vollbesetzung des Vereins, bleibt dafür wohl beheimatet mit dem Medley „Allerhand aus dem Schwabenland“. In südlichere Gefilde führt dann der „Florentiner Marsch“ des Ersten Orchesters. Kleiner Tipp am Rande: Die Zugaben könnten durchaus exotisch-karibisch ausfallen.

Eine Neuerung gibt es dann aber doch bei der Herbstfeier: Überraschungsgast Melanie Martin wird für die Gäste auf der steirischen Harmonika aufspielen, einem wechseltönigen Instrument mit den für die alpenländische Musik charakteristischen Helikonbässen. „So etwas hat man in unseren Gefilden eher selten“, erläutert Hubert Keh. Dass junge Talente die Chance erhalten, sich zu präsentieren, soll sich künftig wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen des Spielrings ziehen: „Wir sehen das als Nachwuchsförderung“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Andrea Willy-Polinski. Und kündigt geheimnisvoll an: „Für unsere Jubiläumsveranstaltung nächstes Jahr haben wir auch schon einen Künstler – der ist der Knaller!“

2016 begeht der Handharmonika-Spielring sein 80-jähriges Bestehen. „Es gab den Verein also schon, bevor Porsche nach Zuffenhausen gekommen ist“, so Keh. Zur Feier des Tages gibt es am 26. Februar einen Empfang in St. Albert in den Elbelen. Und das Benefiz-Konzert in der Pauluskirche zwei Tage später am Sonntag, 28. Februar, findet im erweiterten Rahmen statt – „unter Mitwirkung aller musikalischen Vereine in Zuffenhausen: mit Liederkranz, Musikverein und Posaunenchor“, sagt Willy-Polinski und macht sich wieder an die Probenarbeit. Am Samstag soll schließlich alles perfekt sein.

Info: Die Herbstfeier findet am Samstag, 14. November, in der Turn- und Festhalle der Zuffenhäuser Hohensteinschule, Hohensteinstraße 25, statt. Saalöffnung ist um 18 Uhr, Programmbeginn um 19 Uhr.