Hermann Ohlicher ist einer der erfolgreichsten VfB-Stürmer. 1984 holte er mit den Stuttgartern die Meisterschaft, stieg aber auch 1975 ab. Im Brustringer-Interview spricht er über Vereinstreue, seine Affinität zum Glücksspiel und die aktuelle Situation beim VfB.

Stuttgart - Obwohl die Bundesliga derzeit wegen der Länderspiele pausiert , hat Bruno Labbadia noch lange keine Zeit sich zurückzulehnen. Den VfB-Trainer beschäftigen noch immer drängende Fragen: Ist der Abstiegskampf schon überstanden? Gelingt die Versöhnung mit den Fans? Ist diese Saison vielleicht sogar mit einem Pokalsieg zu retten?

 

Wie sich eine Titelfeier in Stuttgart anfühlt, weiß jedenfalls Hermann Ohlicher nur zu gut. Der mittlerweile 63-Jährige spielte von 1973 bis 1985 beim VfB und wurde 1984 mit den Schwaben deutscher Meister. Der gelernte Stürmer, der vom FV Ravensburg nach Stuttgart wechselte, war zunächst für die Tore zuständig. 126 Treffer erzielte Ohlicher in 389 Spielen. Später wurde er zum Mittelfeldspieler umfunktioniert.

In der Rückblick-Serie des Brustringers, die in loser Reihenfolge 50 Jahre Bundesliga aus der Sicht des VfB beleuchtet, spricht Ohlicher über die Meisterfeier, sein Idol Alfredo di Stéfano und Ähnlichkeiten mit Mario Götze.


Herr Ohlicher, wie läuft es mit dem Golfsport, den Sie seit langem erfolgreich betreiben?
Meine wilde Zeit und die Jagd nach dem immer besseren Handicap sind vorbei. Heute genieße ich den Golfsport. Ich spiele mit Freunden und habe viel Spaß. Außerdem nutze ich Golf für viele schöne Reisen.

Sie wohnen derzeit in Esslingen und Ihnen unterstehen 340 Toto-Lotto-Annahmestelle. Welche Affinität hat ein Fußballer wie Sie zum Glücksspiel?
Als Fußballer hat man immer eine gewisse Affinität zu jeder Art von Spielen und auch meine zum Lotto ist eine gute. Außerdem haben wir früher in der Mannschaft schon immer viel Karten gespielt. Ich selbst spiele schon lange Lotto.

Etwas Glück war sicherlich auch dabei, als Sie mit dem VfB 1984 Deutscher Meister geworden sind. Am vorletzten Spieltag schossen Sie auswärts gegen Bremen kurz vor Schluss das entscheidende 2:1 und den VfB damit zum Titel.
Ich kann mich noch besonders an die Minuten nach dem Spiel erinnern. Wir waren zwar quasi Meister, hatten aber noch nicht die endgültige Sicherheit. Die schönsten Erinnerungen sind dann aber die Fahrt durch die Stadt, die Ehrung im Rathaus und vor allem die Nacht danach. Mein Motto war schon immer: „Lebe den Moment“. Diese Empfindungen von damals kann ich aber niemandem nacherzählen oder weitertransportieren. So etwas muss man selbst erlebt haben.