Die Polizei sieht jedoch keinen Zusammenhang zum Überfall auf den Freund des Verstorbenen. Fremdverschulden schließt sie aus.

Herrenberg - Der Tod des 25 Jahre alten Mannes in der Nacht zum Gründonnerstag auf einem Parkplatz in Herrenberg bleibt weiter rätselhaft. Fest steht laut der Polizei nur, dass es „kein Fremdverschulden“ gibt. Das heißt, der junge Mann wurde nicht getötet und starb nicht an tödlichen Verletzungen.

 

„Wir gehen davon aus, dass es sich um zwei unabhängige Ereignisse handelt, die zufällig fast gleichzeitig stattgefunden haben“, sagte die Polizeisprecherin Tatjana Wimmer am Dienstag. Denn unmittelbar bevor der 25-Jährige gegen 1.30 Uhr bewusstlos auf dem Parkplatz gefunden worden war, war sein gleichaltriger Freund von einem Unbekannten angegriffen worden. Der Freund flüchtete. Als er zurückkam, sei sein Kumpan regungslos auf der Fahrerseite des Autos gelegen, das die beiden Freunde auf dem Parkplatz unweit einer Shisha-Bar im Zentrum Herrenbergs geparkt hatten. Der junge Mann wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, wo er in der Nacht verstarb. Der Tote wies keine äußeren Verletzungen auf. Auch bei der Obduktion wurden keine gefunden.

Die genaue Todesursache steht noch nicht fest

Die beiden jungen Männer, die beide aus Herrenberg stammen, hatten sich am Abend in der Shisha-Bar am Reinhold-Schick-Platz aufgehalten. Von einem Drogenmissbrauch als Ursache des Tods des 25-Jährigen geht die Staatsanwaltschaft jedoch nicht aus. Darauf habe auch die Obduktion keinerlei Hinweise gegeben. Woran genau der Herrenberger gestorben ist, stehe noch nicht fest, so Jan Holzner, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weitere Details müssten noch geprüft werden. „Ja, es ist ungewöhnlich, dass ein 25-Jähriger einfach tot umfällt“, räumt Holzner ein. „Aber das gibt es.“ Die Leiche des toten jungen Mannes sei freigegeben worden, so Holzner. Die Familie könne ihn nun beerdigen.

Die Polizei aber werde sich nun vor allem auf die Aufklärung des Überfalls auf den Freund des Toten konzentrieren. „Wir gehen davon aus, dass dieser Überfall stattgefunden hat“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Nach seiner Aussage wurde der junge Mann dabei nicht verletzt, die Polizeisprecherin hingegen berichtet von „leichten Verletzungen“, die sich der 25-Jährige zugezogen haben soll. Ob es sich um einen missglückten Raubüberfall handelt. Auch dazu wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft nicht äußern. „Wir ermitteln weiter“, heißt es.

In der 31 000-Einwohner-Stadt Herrenberg hat der Tod des jungen Mannes für Unruhe gesorgt. Vor allem die Tatsache, dass er unmittelbar nach einem Überfall gestorben war, hatte die Gerüchteküche kräftig angeheizt.