Das Traditionsunternehmen Uzin Utz profitiert vom Wachstum der Bauindustrie. Die Ulmer, die etwa die Klebstoffe liefern damit Parkett und Fliesen halten, ist im Halbjahr deutlich gewachsen. Der Gewinn ist sogar zweistellig in die Höhe geschnellt.

Stuttgart - Die Uzin Utz AG, Hersteller von Bauchemie, profitiert von der positiven Entwicklung der Bauindustrie. Der Umsatz des Ulmer Traditionsunternehmens, das etwa Klebstoffe für die Verlegung von Parkett oder Fliesen oder Mittel zur Entfernung von Belägen anbietet, ist im ersten Halbjahr um 8,7 Prozent auf gut 147 Millionen Euro in die Höhe geschnellt, ist im Zwischenbericht nachzulesen. Unverändert 58 Prozent werden im Ausland erzielt. Noch stärker als der Umsatz hat sich der Gewinn verbessert. Der Überschuss nach Steuern stieg um fast 13 Prozent auf 9,3 Millionen Euro. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist gewachsen. Im Schnitt des ersten Halbjahrs standen gut 1100 (Vorjahr: 1057) Beschäftigte auf der Gehaltsliste.

 

Ehrgeiziges Wachstum

Auch für den weiteren Verlauf des Jahres gibt sich das Unternehmen, dessen Aktien seit 1997 börsennotiert sind, zuversichtlich. „Aufgrund der etablierten Markt- und Wettbewerbsstärke wird sich das Unternehmen in dem volatilen und herausfordernden Umfeld behaupten und die gesetzten Umsatz- und Ergebnisziele zum Jahresende erreichen“, teilen die Ulmer mit. Uzin Utz strebt früheren Angaben zufolge bis 2019 einen Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro an. Die Marktanteile in den Regionen, die im Fokus des Unternehmens stehen – neben Deutschland sind das Frankreich, Benelux, Großbritannien, Skandinavien, USA und Schweiz –, sollen dann zwischen 18 und 28 Prozent liegen. Im Vergleich dazu: 2016 hat Uzin Utz knapp 273 Millionen Euro umgesetzt.

Georg Utz hat das Unternehmen 1911 als Handelsfirma in Wien gegründet. Die Verbindung zu Ulm kam 1919; damals wurde eine Produktionsstätte in Ulm erworben. Willi Utz, der Sohn des Gründers, hat 1948 die Führung des Unternehmens übernommen, die Marke Uzin kreiert und diese dann beim Patentamt in München angemeldet. Auch wenn die Aktien der Ulmer an der Börse gehandelt werden, gestaltet die Gründerfamilie, die 55 Prozent der Anteile hält, die Entwicklung maßgeblich mit. Bis Frühjahr 2015 stand Werner Utz an der Spitze des Vorstands, aus Altersgründen übernahm er damals den Vorsitz des Aufsichtsrats. Der familienfremde Thomas Müllerschön trat damals die Nachfolge von Utz an.