Hubert Schmidt wollte zu seinem 70. keine Geschenke. Er wünschte sich Geld für die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Heumaden. 1000 Euro kamen zusammen. Schmidt hat dafür eine Urkunde bekommen – von seinem eigenen Sohn.

Heumaden - Eigentlich will Hubert Schmidt seine Spende nicht an die große Glocke hängen. Dass er seinem Sohn Harald Schmidt, Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heumaden, trotzdem erlaubt hat, eine Pressemitteilung über die 1000 Euro für die Jugendabteilung der Wehr herauszugeben, ist damit eine weitere Großzügigkeit. Der Heumadener möchte den jugendlichen Brandschützern Aufmerksamkeit und damit mehr Nachwuchs verschaffen. „Die Jugendfeuerwehr ist eine prima Sache für Jugendliche: Sie lernen Ordnung, Disziplin, solidarisches Handeln und bekommen soziale Kompetenzen“, sagt Schmidt.

 

Weil er so überzeugt ist von der Heumadener Jugendfeuerwehr hat er ihr 1000 Euro gespendet – und damit auf sein Geburtstagsgeschenk verzichtet. Denn das Geld hat er sich extra für diesen Zweck zu seinem 70. Geburtstag von Freunden und Verwandten gewünscht. „Ich war etwas genervt von der Frage, was ich mir wünsche. Natürlich hat man auch mit 70 noch Wünsche, aber die erfüllt man sich dann auch mal selbst“, nennt Schmidt seine ursprüngliche Motivation für den Verzicht.

Einladung zeigt Wirkung

39 Erwachsene sowie ein paar Kinder und Jugendliche folgten seiner Aufforderung und der Einladung zum Geburtstagsfest ins Heumadener Gasthaus Zur Linde. „Der Jubilar wünscht sich keine Geschenke und Präsente. Über eine Spende für die Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Heumaden würde er sich sehr freuen“, ist in der Karte zu lesen.

Vorne auf der Karte zu sehen ist Hubert Schmidt als kleiner Junge mit schwarzen Locken. „Das Bild wurde hinter dem Schwabtunnel auf Heslacher Seite gemacht“, sagt der im Stuttgarter Westen aufgewachsene Schmidt. Wann es gemacht wurde, weiß er nicht genau, aber es müsse irgendwann im Jahre 1947 gewesen sein – wegen der Haarpracht: „Meine Mutter hätte als zweites Kind wohl lieber ein Mädle gehabt und hat mir deshalb die Haare wachsen lassen. Aber in dem Jahr kam mein Vater aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück, und da kamen die Haare ab“, erzählt Schmidt.

Urkunde vom Sohn

Das dichte dunkle Haar hat Schmidts Sohn von ihm. Die Leidenschaft des Juniors für die Feuerwehr ist aber nicht vererbt. Zwar hat Hubert Schmidt während seiner Lehre bei Bosch einmal fünf Wochen in den Feuerwehrbetrieb reingeschnuppert, aber durch seine berufliche Tätigkeit als Gewerkschafter – zuletzt bei der IG Metall – sei dafür keine Zeit gewesen.

Wegen ihrer beiden Kinder waren Hubert Schmidt und seine Frau Ingrid dann aber natürlich doch immer involviert bei der Heumadener Feuerwehr. Dafür gibt es jede Menge Beweisfotos. Denn Schmidts Hobby ist das Fotografieren und seine Motive tragen oft eine Feuerwehruniform. „Helmut Schmidt – Förderer und Fotograf“, steht dann auch auf der Ehrenurkunde, die er für seine Spende bekommen hat. Überreicht hat sie ihm sein Sohn Harald. „Aber das mit der Spende war keine Vetterleswirtschaft. Die Jugendfeuerwehr ist wirklich etwas, wo die Kinder und Jugendlichen etwas lernen“, sagt Ingrid Schmidt. Was diese mit dem Geld machen, steht noch nicht fest. Aber laut dem Jugendleiter Manuel Eckardt wird es wahrscheinlich in Freizeitaktivitäten investiert.

Mitmachen

Jugendliche von zehn Jahren an treffen sich alle vierzehn Tage freitags im Feuerwehrgerätehaus an der Bockelstraße 3. Beginn ist immer um 19 Uhr. Weitere Infos gibt es hier.