Die Lange Ost-Nacht wäre in diesem Jahr beinahe ausgefallen. Grund dafür war der kurzfristige Ausfall einer jungen Frau, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Landeshauptstadt machte. Dank unbürokratischer Unterstützung aus dem Bezirksrathaus Bad Cannstatt kann nun doch mit den Vorbereitungen begonnen werden.

Bad Cannstatt/S-Ost - Die Lange Ost-Nacht, eines der beliebtesten Straßenfeste in Stuttgart, wird auch in diesem Jahr gefeiert. Am Samstag, 23. Juli, von 18 Uhr an wird vom Schmalzmarkt in Gablenberg bis zum Ostendplatz flaniert, getanzt, gegessen und getrunken. Allerdings hat das Fest – wieder einmal – auf der Kippe gestanden. Jetzt übernehmen zwei junge Frauen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stadt Stuttgart machen und im Bezirksamt Bad Cannstatt angesiedelt sind, einen Teil der Organisation.

 

Ehrenamtliche alleine schaffen es nicht mehr

Die Vorbereitungen für ein Fest wie die Lange Ost-Nacht mit mehreren Tausend Besuchern und vielfältigem Kulturprogramm sind so aufwenig, dass ehrenamtliche Helfer alleine das schon lange nicht mehr schaffen. Die Sperrung der Gablenberger Hauptstraße muss beantragt, das Programm für die vielen Bühnen muss zusammengestellt, Stände aller Art für das weitläufige Festareal vom Ostendplatz bis zum Schmalzmarkt müssen gefunden werden. Der Kulturtreff S-Ost, die Handels- und Gewerbevereine (HGV) Gablenberg und Ost oder auch der Museumsverein (Muse-O) waren dabei in der Vergangenheit schon an ihre Grenzen gestoßen. Das bestätigt der Vorsitzende des HGV Gablenberg und von Muse-O, Peter Metzler.

Seit 2004 wird die Lange Ost-Nacht von der Stadtverwaltung personell unterstützt. In den vergangenen Jahren wurde das Fest von jungen Frauen und Männern mitorganisiert, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stadt machen und für die Zeit der Organisation dem Stadtbezirk Stuttgart-Ost zugeordnet werden. So hätte es auch in diesem Jahr sein sollen, eine junge Frau dafür war schon gefunden. Für sie hatte sich aber kurzfristig die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt ergeben, weshalb sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr vorzeitig beenden musste. Ein Ersatz war zunächst nicht in Sicht, die Ost-Nacht stand auf der Kippe.

Hilfe von der anderen Seite des Neckar

Gerettet wurde das Straßenfest durch eine unbürokratische Nachbarschaftshilfe über den Neckar hinweg. Der Bezirksvorsteher von Bad Cannstatt, Bernd-Marcel Löffler, stimmte in einem Gespräch mit seiner Ost-Kollegin Tatjana Strohmaier zu, dass „seine“ FSJlerinnen einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Organisation der Ost-Nacht verwenden. „Dafür bin ich Herrn Löffler wirklich sehr dankbar“, sagte Strohmaier nach der Rettung in letzter Minute.

Ansprechpartnerinnen für die Ost-Nacht sind nun Cassandra von Stachelsky (Telefon 216-9 89 44, Mail Cassandra.vonStachelsky@stuttgart.de) und Anna Pinnow (Telefon 216-9 89 45, Mail Anna.Pinnow@stuttgart.de). Die beiden suchen kulturelle Beiträge für das Bühnenprogramm oder auf der Straße sowie Aktivitäten an Straßenständen zum Beispiel von Vereinen, Organisationen, Kirchen, oder Schulen.

Für das Kulturprogramm werden Musikgruppen, Chöre, Solomusiker, Theater- und Tanzgruppen, Kabarettisten, Artisten und Kleinkünstler gesucht. Cassandra von Stachelsky und Anna Pinnow freuen sich ab sofort über E-Mails und Anrufe von Interessenten.