Die Mutter seines Kindes hat Herrn G. verlassen, weil sie sich aus mehreren Gründen mit ihren Aufgaben völlig überfordert fühlte. Jetzt erzieht er sein Kind alleine und will alles perfekt machen. Er selbst hatte keine schöne Kindheit.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Fall 18 „Hut ab, vor dem, was allein erziehende Mütter alles leisten“, sagt Herr G. und er weiß, wovon er spricht. Er selbst ist seit kurzem allein erziehender Vater und möchte alles anders machen, als er es als Kind erfahren hat. Als kleiner Junge erlebte er sadistische Bestrafungen durch seinen Vater, als Zehnjähriger hatte er die Beschützerrolle seiner Mutter gegenüber und holte sie regelmäßig nachts von ihrer Arbeitsstelle in einer Restaurantküche ab.

 

Dass ihm das Familiengericht jetzt für sein Kind das alleinige Sorgerecht zugesprochen hat und die Erzieherinnen im Kindergarten begeistert sind von seinem lebhaften Nachwuchs, macht ihn glücklich.

Nach dem Umzug änderte sich alles

Als Kleinfamilie – Vater, Mutter, Kind – sind sie vor gut einem Jahr in die geräumige Wohnung eingezogen. Doch dann kam alles anders, als gedacht. Bei Herrn G.s Partnerin wurde eine Krebserkrankung diagnostiziert. „Sie hat sich psychisch sehr verändert dadurch“, berichtet der Mann Anfang Vierzig. Die Krankheit war noch im Frühstadium und die Frau hat sie besiegt, aber sie hat Mann und Kind verlassen. Sie selbst war als Kind in einem rumänischen Waisenhaus untergebracht. „Sie hat viel durchgemacht. Durch die Krankheit kam das alles raus“, erzählt Herr G. Seine Partnerin habe sich heillos überfordert gefühlt. Er hofft immer noch, dass sie wieder zusammenfinden. „Wenn mein Kind morgens aufwacht und sagt, dass es von der Mama geträumt hat, sage ich, dass sie noch krank ist.“ Rückblickend geht Herr G. hart mit sich ins Gericht und findet, er hätte für seine Partnerin präsenter sein müssen – vor allem als die Krankheit ausgebrochen war. Zu dieser Zeit arbeitete er in einem anderen Ort und war nur an den Wochenenden bei ihr.

Teilzeitjobs sind für Männer selten

Jetzt lebt er von Arbeitslosengeld II und sucht nach einer Arbeit. Allerdings braucht er einen Teilzeitjob und das ist schwierig, vor allem als Mann. Und noch etwas macht ihm Probleme: Sein Kind bekommt nie Besuch von anderen Kindern, weil die Mütter nicht wollen, dass sich ihr Nachwuchs bei einem allein erziehenden Vater aufhält. Herr G. meistert die Situation und betont, dass er mit seinem Kind viel unternimmt – Radfahren, Spielplatz, Ausflüge. In der Wohnung fehlt es noch an Vielem, denn beim Umzug blieben einige Möbel auf der Strecke. Für die Kinderzimmereinrichtung bezahlte das Jobcenter einen Zuschuss. Aber Herr G. benötigt eine neue Waschmaschine, denn die alte ging kaputt. Und auch ein Esstisch mit Stühlen fehlt noch.

Fall 19 – Frau Z. will sich das Rauchen abgewöhnen

Stuttgart - Mehrere Gebrechen machen Frau Z. das Leben schwer, vor allem aber wegen ihrer psychischen Erkrankung kann die Frau, die Ende Fünfzig ist, nicht mehr arbeiten und lebt von einer Erwerbsminderungsrente und aufstockender Grundsicherung. Zu ihren erwachsenen Kindern hat sie regen Kontakt. Jetzt will sie sich das Rauchen abgewöhnen, weil das ihre Gesundheit und ihren Geldbeutel noch zusätzlich belastet. Die Krankenkasse bezahlt einen Teil der Gebühren von Antiraucherseminaren, Frau Z. kann sich den verbleibenden Eigenanteil aber nicht leisten.

Außerdem benötigt sie eine neue Brille. Als Nebenwirkung der Medikamente, die sie einnehmen muss, haben sich ihre Augen verschlechtert. Die Brille ist für Frau Z. wichtig, denn sie ist sehr kreativ und bastelt viel. Seitdem sie mit ihrer alten Brille nicht mehr gut sieht, kann sie ihr Hobby nur noch sehr eingeschränkt ausüben.

Fall 20 – Frau A. meistern den Alltag mit fünf Kindern

Stuttgart - Frau A. besitzt ein großes Improvisationstalent.Anders würde sie die Situation als Alleinerziehende von fünf noch relativ kleinen Kindern nicht meistern. Vor einem Jahr trennte sie sich von ihrem Ehemann, dem Vater der Kinder. Er hatte sich wenig um die Familie gekümmert und war durch seine Trinkerei immer mehr abgerutscht. Die Trennung akzeptierte er nicht und blieb in der Wohnung. Deshalb zog Frau A. mit den Kindern aus und campierte bei Bekannten. Nach Monaten räumte der Ehemann die Wohnung doch. Mutter und Kinder konnten zurück. Die Wohnung ist mit drei Zimmern allerdings sehr beengt.

Frau A. hat mittlerweile alles neu gestrichen und versuchte die Räume so aufzuteilen, dass die Bedürfnisse der Kinder einigermaßen befriedigt sind. Das ehemalige Wohnzimmer gehört nun den Mädchen, die Jungs haben ebenfalls zusammen ein Zimmer und Frau A. hat für sich den kleinsten Raum als Schlafzimmer eingerichtet. Gegessen wird im Flur. Die Großfamilie benötigt im Augenblick neben drei neuen Betten und zwei Kinderschreibtischen vor allem einen Wäschetrockner, denn der alte ist seit Monaten defekt.

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