Frau S. würde gerne wieder arbeiten, aber die Anforderungen in einer Großküche waren zuviel für die psychisch angeschlagene Frau. Sie leidet immer noch unter dem Schock, den sie vor sechs Jahren durch den plötzlichen Herzinfarkt ihres Ehemannes erlitt.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Es war ein Tag wie jeder andere: Frau S. und ihr Ehemann frühstückten zusammen. Danach ging sie aus dem Haus, um einzukaufen. Herr S. winkte ihr aus dem Fenster zu. Als zurückkam, öffnete ihr Mann nicht und sie konnte die Wohnungstür nicht aufschließen, denn der Schlüssel steckte von innen. Sie rief die Polizei und die ließ Tür öffnen. Ehemann lag tot in der Wohnung. Während sie Einkaufen war, war er an einem Herzinfarkt verstorben. „Seither kann ich nicht mehr lachen und ich bin antriebslos“, sagt Frau S. Mehrfach war sie wegen Depressionen in psychologischer Behandlung. Einmal hat sie versucht, wieder zu arbeiten. Nur einen Tag ging das gut. Dann fühlte sie sich den Aufgaben in einer Großküche nicht mehr gewachsen. Frau S. ist Anfang Vierzig und lebt heute von einer kleinen Erwerbsminderungsrente. Gerne würde sie wieder arbeiten. „Ein paar Stunden am Tag, damit ich unter die Leute komme“, sagt sie.

 

Der erste Ehemann nahm ihr das Kind weg

Herr S. war ihr zweiter Ehemann. Mit dem ersten war sie im Herkunftsland ihrer Eltern als Teenager zwangsverheiratet worden. Er betrog sie mehrfach und sie wollte die Scheidung. Das gemeinsame Kind behielt er bei sich und Frau S. kehrte nach Deutschland zu ihren Eltern zurück. Zu ihrem längst erwachsenen Kind hat sie keinen Kontakt. Herrn S. lernte sie in einem Urlaub in der Türkei kennen. Nach einer Woche machte er ihr schon einen Heiratsantrag und Frau S. schwärmt immer noch für den älteren Herrn mit den blonden Haaren. Er habe stets gut für sie gesorgt, erzählt sie. Nach seinem Tod vor sechs Jahren 22konnte sie sich die gemeinsame Wohnung nicht mehr leisten. Dreimal ist sie danach umgezogen. Zwischendurch war sie in einer Notunterkunft. Heute lebt sie in der Wohnung ihrer Eltern. Diese sind in die Heimat zurück gekehrt. Seit einem Jahr wäscht Frau S. die Wäsche in der Badewanne, weil die Waschmaschine kaputt ist und bei ihrem Herd funktionieren nur noch zwei Kochplatten.

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