Mehrere Umzüge rissen ein großes Loch in die Haushaltskasse und eine Zeit lang hat sie mit ihren Kindern deshalb campiert. Nach der Rückkehr hatte sie wieder Pech: Die neue Wohnung hatte schimmelige Wände.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart. „Ich habe tausendmal mehr  geschafft als meine Mutter“,  betont Frau R. selbstbewusst. Obwohl ihr Leben eine ständige Berg- und Talfahrt war, haben zwei ihrer Kinder eine Ausbildung gemacht, das jüngste geht noch zur Schule – das älteste ist längst aus dem Haus. Frau R. selbst hat keinen Schulabschluss, weil ihre Mutter sie mit 14 Jahren zuhause behielt: „Die hat einen Babysitter gebraucht“, sagt sie bitter. „Sie hat mir damit die Zukunft verbaut.“ Mit 17 bekam Frau R. ihr erstes Kind. „Ich wollte was eigenes“, sagt sie heute. Der ebenfalls noch blutjunge Vater suchte das Weite. Weitere Beziehungen scheiterten und 2005 stand Frau R. mit vier Kindern vor dem Nichts. „Ich war Hartz IV-Empfängerin. Eine Arbeit konnte ich nicht finden – und ich wollte einfach nicht mehr.“

 

Die Wände der Wohnung waren voller Schimmel

Sie beschloss, mit den Kindern in die Heimat ihres Vaters nach Südeuropa zu ziehen. „Ich dachte, dort sei es besser, und habe alles verkauft. Bevor wir los sind, habe ich ein Hauszelt besorgt. Damit haben wir bei der Verwandtschaft campiert.“ Sie jobbte als Kellnerin, die Kinder gingen zur Schule. Dann scheiterte dort auch eine neue Partnerschaft. Frau M. packte wieder und kehrte mit den Kindern nach Deutschland zurück.

„Mit einem großen Koffer kam ich hier an“, berichtet sie. „Ich habe dann schnell eine Wohnung und eine Einrichtung benötigt.“ Frau R. bestellte bei verschiedenen Versandhäusern, was sie für den Haushalt brauchte. Doch die Raten wuchsen ihr schnell über den Kopf. Die Wohnung, die sie für sich und die Kinder gefunden hatte, war zwar sehr preisgünstig, aber die Wände waren voller Schimmel. Deshalb und wegen eines Wasserrohrbruchs zerstritt sich die resolute Frau mit dem Vermieter. Schließlich schaltete sie einen Anwalt ein. Der riet ihr, bis zur Klärung des Sachverhalts keine Miete mehr zu bezahlen und nicht mehr auf die Briefe des Vermieters zu reagieren.

Der Umzug brauchte die letzten Reserven auf

„Daran hielt ich mich“, berichtet sie. Deshalb reagierte sie auch nicht auf den Brief des Rechtsanwalts der Gegenseite, der einen Vollstreckungsbescheid für die Miete enthielt. „Für einen Einspruch vor Gericht war es damit zu spät. Also bin ich unterlegen und auf den Kosten sitzen geblieben“, sagt sie. „Natürlich wurde die Wohnung gekündigt und ich musste ganz schnell eine andere finden.“

Der Umzug und die Kaution fraßen ein weiteres Loch in die Familienkasse. Hinzu kamen die Schulden bei den Versandhäusern und bei der Bank, denn bevor Frau R. seinerzeit mit den Kindern nach Südeuropa gezogen war, hatte sie ihren Dispokredit ausgereizt. Mit den Jahren war die Schuldsumme durch die Zinsen auf das Doppelte angewachsen.

Jetzt sollen die Schulden abgebaut werden

Die Schuldnerberatung hat für Frau R. einen Vergleich mit allen Gläubigern ausgehandelt. Seit Anfang des Jahres hat Frau R. einen Job auf 560 Euro-Basis. Sie bekommt keine Leistungen mehr vom Jobcenter, denn eines der Kinder ist jetzt berufstätig. Dessen Lohn wird auf die Leistungen angerechnet. „Ich bekomme jetzt keinerlei Leistungen mehr, weil ich ein paar Euro zu viel habe. Nicht einmal mehr im Tafelladen kann ich einkaufen“, schildert sie ihre Situation.

950 Euro hat sie in einem Jahr für die Schuldentilgung selbst zusammengespart. Mit weiteren 1750 Euro wäre der Vergleich perfekt. Frau R. könnte wieder durchatmen und wäre ihre Altlasten los. Die Schuldnerberatung bittet um Spenden.

Fall 27: Beim Tod Ehemanns verlor Frau D. auch die Bleibe

Mit dem Tod ihres Ehemannes hat Frau D. nicht nur ihren Lebenspartner verloren, sondern auch ihre Wohnung, aus der sie ausziehen musste. Über familiäre Kontakte fand sie in einem Schwesternwohnheim eine Unterkunft. Von den Möbeln aus der ehemaligen Familienwohnung musste sie den größten Teil entsorgen, weil sie in der neuen Bleibe keinen Platz mehr dafür hatte.

Jetzt ist Frau D., die Ende Siebzig und geh- und sehbehindert ist, in eine barrierefreie Wohnung umgezogen. Vor kurzem wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Eines ihrer Kinder wohnt am Ort und versorgt sie. Die Umzugskosten hat Frau D. von ihrer kleinen Rente selbst bezahlt. Ihre jetzige Wohnung ist noch sehr spartanisch eingerichtet. Vor allem fehlt ein Esstisch mit Stühlen. Außerdem braucht Frau D. einen neuen Staubsauger. Das Sozialamt bittet um Spenden.

Frau V. braucht eine Zahnprothese

Frau V. steht vor dem Nichts. Sie wurde vor einigen Monaten aus der Haft entlassen und lebt jetzt in einer Einrichtung des betreuten Wohnens. Derzeit sucht sie eine Arbeit im Altenpflegebereich und eine Wohnung.

Frau V. lebt von Arbeitslosengeld II. Sie benötigt dringend eine Brille, denn vor kurzem wurde bei der Frau Anfang Fünfzig Diabetes diagnostiziert. Die Erkrankung hat dazu geführt, dass Frau V. jetzt sehr schlecht sieht. Außerdem benötigt sie wegen einer Gesichtsverletzung eine Zahnprothese. Diese bezahlt bis auf den Eigenanteil von 370 Euro die Krankenkasse. Die Sozialberatung bittet um Spenden für die Zahnprothese und die Brille.

Hilfe für den Nachbarn

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