Die fünfköpfige Familie von Herrn H. ist seit einem Jahr in Deutschland und hat sich schon gut integriert. Er selbst benötigt noch einen zusätzlichen Sprachkurs, damit er sein Studium hier abschließen kann.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die fünfköpfige Familie aus Syrien muss ganz von vorne anfangen. Eine Wohnung hat sie gefunden, die gebrauchten Möbel wurden ihr geschenkt. Der Vater, der an der Universität in Damaskus gelehrt hat, schreibt Bewerbungen. Er spricht gut Deutsch, denn er hat hier studiert. Die Mutter ist Bauingenieurin und muss die Sprache noch lernen. Zurzeit ist sie zuhause und kümmert sich um ihr ältestes, körperbehindertes Kind, das in der Heimat studiert hat und jetzt nicht weiß, wie es weitergehen kann. Das jüngste Kind stand gerade vor der Abiturprüfung als die Familie im Sommer 2013 ausreisen konnte. Demnächst wird es dank eines Stipendiums eine internationale Schule in Norddeutschland besuchen.

 

Die Flucht riss ihn aus der Ausbildung

Im Dezember 2013 kam die Familie in Deutschland an. Sohn H., ist Anfang zwanzig und entschuldigt sich mehrfach – immer dann, wenn er einen Grammatikfehler beim Erzählen gemacht hat oder wenn ihm ein deutsches Wort nicht einfallen will. Dabei ist er erst seit einem Jahr in Deutschland. Die Flucht vor der islamistischen Terrormiliz IS rissen ihn und die Geschwister aus der Ausbildung heraus. In seinem Informatikstudium war gerade Halbzeit. Jetzt will er hier fertig studieren. „Ich will die C-Sprachkurse vor Juli schaffen, damit ich mein Studium beenden kann“, sagt er. Das Sprachniveau C ist Voraussetzung für die Universität. Den Kurs muss er jedoch selbst bezahlen. Das Niveau B hat er mit Bestnoten abschlossen. „Beim Sprechen habe ich 93 von 100 Punkten“, erzählt er stolz.

Viele Syrische Christen können die Flucht nicht bezahlen

H. ist hoch motiviert, sich hier zu integrieren. Er spielt im Fußballverein und wenige Wochen nach der Ankunft in Stuttgart, wirkte er im Stück „Revolutionskinder“ des Theaters Lokstoff mit, das dafür kürzlich einen Preis der Bürgerstiftung erhielt. „Ich musste einen Satz auf Arabisch und einen auf Deutsch sagen“, erzählt H. Er und seine Familie sind Christen. Deshalb fürchteten sie um ihr Leben. „Die IS ist überall“, sagt H. „Sie wollen uns foltern und töten.“ Bitter sei es, dass sie Freunde aus der christlichen Gemeinde und Verwandte zurücklassen mussten. „Die können sich keine Flucht leisten. Wir waren dort wohlhabende Leute.“ Die Familie war 2013 in paar Wochen in Jordanien, weil der Vater dort einen Lehrauftrag hatte. Dort fädelte er die Flucht ein und erhielt schließlich über Jordanien das Visum. In der hiesigen Flüchtlingsunterkunft teilten sich die drei erwachsenen Kinder und die Eltern zwei Räume und begannen sofort mit der Wohnungssuche.

Nach dem Sprachkurs geht Herr H. jobben

Sohn H. hat kürzlich einen Job gefunden. Wenn der Sprachkurs mittags zu Ende ist, geht er arbeiten. „Dann kann ich mir auch mal was kaufen. Eine Jacke oder ein paar Schuhe“, freut er sich. Den Sprachkurs kann er sich von dem Taschengeld, das er verdient, nicht finanzieren. Die Familie lebt noch von Grundsicherung, weil der Vater noch keine Anstellung gefunden hat. Deshalb ist H. auf eine Spende angewiesen, damit er den Kurs und somit sein Studium beenden kann.

Fall 38 Der Fernseher läuft nonstop bei der Seniorin

Stuttgart - Fernsehserien und Spielfilme sind das einzige, was Frau J. Freude macht. Das Fernsehgerät der Seniorin läuft deshalb nonstop. Das machte sich auch in ihrer Nebenkostenrechnung bemerkbar. Deshalb wurden vom Gemeindepsychiatrischen Zentrum, das sie betreut, die Fachleute vom Stromsparcheck der Caritas zu ihr bestellt. Sie eliminierten alle Stromfresser. Ihr alter Rörenfernseher, der stark flimmert, benötigt mehr Strom als ein Gerät mit Flachbildschirm. Frau J. sollte deshalb mit Blick auf ihre Nebenkostenabrechnung ein neues Fernsehgerät kaufen.

Die Matratze ist nicht mehr zu gebrauchen

Seit einiger Zeit schläft sie im Wohnzimmer, weil ihre Matratze im Schlafzimmer nicht mehr zu benutzen ist. Frau J. ist neben ihrer psychischen Erkrankung auch Diabetikerin und Schmerzpatientin. Dreimal täglich kommt ein Pflegedienst, um nach ihr zu sehen. Eine Haushaltshilfe kauft ein und hält die Wohnung so gut es geht, in Ordnung. Frau J. benötigt außerdem einen neuen Pullover und warme Winterschuhe. Ihre gesamte Kleidung ist sehr abgetragen und schäbig.

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