Frau Z. rutschte beim Herabsteigen von der Leiter aus und stürzte so schwer, dass sie auch ein Jahr nach dem Unfall nur noch an Krücken gehen kann. Die Rentnerin kann jetzt ihre Schulden nicht mehr begleichen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Es sollte endlich wieder Licht werden im Schlafzimmer von Frau Z. Nachmittags holte sie deshalb die Leiter aus der Abstellkammer, stieg hinauf und wechselte die Glühbirne. Als sie nach getaner Arbeit die Leiter wieder hinabstieg, begann eine Tragödie. Vor der Leiter lag eine Socke, die Frau Z. übersehen hatte. Beim Auftreten auf den Fußboden rutschte sie auf ihr aus. Die Frau Ende fünfzig stürzte auf den Werkzeugkasten, der am Boden zwischen Bett und Kleiderschrank stand. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ein Oberschenkel war durch einen Spiralbruch von der Hüfte bis zum Knie zertrümmert.

 

Nachmittags gegen 15 Uhr war der Unfall passiert. Um 21 Uhr kam ihr Sohn nach Hause und fand sie. „Ich konnte die ganze Zeit nichts machen. Das Telefon war im Wohnzimmer und meine Nachbarinnen waren beide nicht da. Rufen nutzte also nichts.“ Frau Z. ist seither zu hundert Prozent behindert. Neben dem komplizierten Bruch hatte sie sich auch eine Niere gequetscht und Wasser in die Lunge bekommen. Heute kann sie nur noch mit Krücken gehen. Bei der Heilung des Bruches gab es Komplikationen und Frau Z. hat immer noch Schmerzen. Als der Unfall passierte, war sie bereits in Altersteilzeit und krankgeschrieben. Knapp zwei Jahre vor dem Unfall war bei ihr Brustkrebs diagnostiziert worden. „Den habe ich aber seither durch Infusionen im Griff“, sagt sie ruhig.

Die allein erziehende Mutter hatte stets zuwenig Geld

Über 40 Jahre hatte sie als Bankangestellte gearbeitet. Frau Z. zog ihre jetzt erwachsenen Kinder alleine groß und hatte deshalb nie eine Vollzeitstelle. „Aber ich hatte immer wieder Nebenjobs, denn das Geld reichte einfach nie. Mir fehlten hin und wieder 500 Euro pro Monat“, rechnet sie vor. Zu den finanziellen Sorgen kamen Probleme am Arbeitsplatz. Nach einem Wechsel in der Führungsetage wurde Frau Z. an eine Stelle versetzt, für die sie überqualifiziert war. Sie fühlte sich degradiert und sagt, man habe sie aus der Firma rausmobben wollen.

Wie mehrere ihrer Kolleginnen sei sie mit Mitte fünfzig genötigt worden, in Altersteilzeit zu gehen. Während dieser Zeit wurde ihr die Wohnung gekündigt und sie musste umziehen. So wuchs der Schuldenberg noch weiter. Frau Z. ist jetzt Klientin der Schuldnerberatung, und diese hat einen guten Vergleich für sie erzielt.

Die Kinder unterstützen die Mutter

Dennoch kann sie den noch ausstehenden kleinen Schuldenbetrag nicht aus eigener Kraft abbezahlen. Sie stottert von ihrem geringen Pflegegeld die letzten Raten für den Kleinwagen ab. Den hatte sie sich gekauft, als sie noch Angestellte war. Heute ist der Wagen die einzige Möglichkeit für sie, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Bis zur Straßenbahnhaltestelle würde sie es mit Krücken nicht schaffen. Die Kinder unterstützen ihre Mutter so gut sie können. Der Sohn studiert und wohnt noch bei ihr. „Er fährt mich mit dem Auto zum Einkaufen“, erzählt sie. „Aber erst wenn alle Schulden abbezahlt sind, kann ich wieder richtig schlafen.“ Dafür bittet die Diakonie um Unterstützung.

Fall 44 Für die Ausbildung benötigt Frau S. einen Laptop

Stuttgart - In dem jungen Leben von Frau S. hat schon sehr viel Chaos geherrscht. Davon betroffen war auch ihr Kind. Es lebte eine Zeit lang in einer Pflegefamilie. Bei seiner Geburt war Frau S. noch ein Teenager und war überfordert als allein erziehende Mutter. Heute ist das Kleinkind bei den Großeltern. Frau S. hat durch eigene Nachlässigkeit auch ihr Zimmer in einem Wohnheim für Auszubildende verloren. Jetzt lebt sie in einer Notunterkunft. Sie ist jetzt besser organisiert als früher und will unbedingt einen qualifizierten Beruf erlernen, damit sie später für sich und ihr Kind sorgen kann. Deshalb hat sie sich einen neuen Ausbildungsplatz gesucht und lernt seit Herbst wieder.

Die Kommunikation mit den Lehrern geht über das Internet

Ihr Budget ist äußerst schmal, aber sie hat gelernt, damit auszukommen. Für die Aufgaben in der Schule benötigt sie einen Laptop, um zum Beispiel Hausarbeiten und Präsentationen zu erstellen. Außerdem läuft die Kommunikation zwischen Lehrpersonal und Auszubildenden über das Internet. Den Laptop kann Frau S. nicht finanzieren. Die Evangelische Gesellschaft erbittet einen Zuschuss für Frau S., damit sie sich einen günstigen PC leisten kann.

Fall 45 Der Umzug ist viel teurer als veranschlagt

Stuttgart - Frau A. ist Mitte siebzig und musste vor einigen Monaten noch einmal umziehen. Das Gebäude, in dem die Seniorin lange gewohnt hatte, wurde abgerissen. Frau A. bekam von der Wohnbaugenossenschaft, der die Immobilie gehört, eine andere kleinere Wohnung zugewiesen. Für ihren Umzug erhielt sie von der Genossenschaft zudem einen Bonus in Höhe von 1500 Euro. Der Kostenvoranschlag des beauftragten Umzugsunternehmens entsprach dieser Summe.

Frau A. bleibt auf den Kosten sitzen

Letztlich wurde der Umzug aber um etliche hundert Euro teurer. Frau S. hat alle ihre Ersparnisse dafür ausgegeben, dennoch ist die Rechnung immer noch nicht vollständig bezahlt. Frau A. hat versucht, die Sache selbst zu regeln. Sie wollte ein Darlehen aufnehmen, damit sie die restliche Summe begleichen kann. Die Seniorin erhält 896 Euro Rente. Die Diakonie bittet um Spenden für Frau A., damit sie den Restbetrag der Rechnung bezahlen kann.

Hilfe für den Nachbarn

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