Mit Fünf war Sarah an Leukämie erkrankt. Die Chemotherapie war zuviel für sie: Sarah fiel ins Koma und wurde zum Schwerstpflegefall. Neben der Behandlung in einer Spezialklinik half ihr vor allem eine Delfintherapie. Heute geht sie in die Grundschule.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Sarahs fünfter Geburtstag war ein ganz normaler Kindergeburtstag mit Schatzsuche, Topfschlagen, Geschenken und Kuchen. Ein paar Tage danach klagte sie über Knochenschmerzen. Sie konnte nicht mehr gehen und schrie vor Schmerz. Die Ärzte im Stuttgarter Olgahospital stellten die Diagnose: Leukämie. Das war vor zwei Jahren. Für die Bilderbuchfamilie mit einem Baumhaus im Garten war von da an nichts mehr wie früher.

 

Die Ärzte hatten das Kind aufgegeben

Die Leukämie hat das Kind zwar überwunden, aber die vielen Komplikationen bei der Behandlung hinterließen ihre Spuren – Sarah ist behindert. Zweimal fiel das früher sportliche und quirlige Kind ins Koma. Beim zweiten Mal dauerte dies zwei Wochen. Die Ärzte hatten sie aufgegeben. Ihr geschwächter Körper verkraftete die Chemotherapie nicht mehr. „Als sie wieder aufgewacht ist, funktionierte nur noch die Atmung“, erzählt Sarahs Mutter. Das Kind konnte nicht einmal mehr schlucken, die Muskeln waren in Dauerspannung und sie hatte ständig Krämpfe. „Wegen der Magensonde schrie sie zwei Wochen lang. Sie hatte Schmerzen“, sagt ihre Mama, die zur weiteren Behandlung mit ihr in eine neurologische Kinderklinik zog. Doch gab es völlig unerwartete Fortschritte: „Nach einem halben Jahr konnte Sarah wieder drei Wörter sprechen, und sie hatte schlucken und essen gelernt.“

Am Wochenende kamen Sarah und ihre Mutter hin und wieder nach Hause. Aber die Oma hat über ein Jahr lang für die ältere Tochter gesorgt. „Für sie war das auch sehr schwer. Sie hat ihre kleine Schwester praktisch zweimal im Sterben liegen gesehen“, sagt die Mutter. Sarah sitzt auf ihrem Schoß und reißt Witze mit ihrem Plüschhund: „Mein Hund kann rechnen“, sagt sie spitzbübisch. Rechnen mag sie gerne in der Schule. Seit diesem Schuljahr besucht sie die Grundschule an ihrem Wohnort in Begleitung einer Integrationshelferin.

Die Delfintherapie in der Türkei bewirkte viel

Das alles grenzt an ein Wunder – und ist auch der Hartnäckigkeit ihrer Mutter zu verdanken. Sie hatte erfahren, dass eine Delfintherapie Sarah helfen könnte. „Aber in solch einem Zentrum überhaupt einen Platz zu bekommen, ist sehr schwierig und die Kosten sind hoch“, erklärt sie. Ihr Verdienst fiel wegen Sarahs Krankheit lange weg und die Therapie hätte die Familie alleine nicht bezahlen können. Im Sommer hatte „Hilfe für den Nachbarn“ auf Bitten des „Förderkreises krebskranke Kinder“ einen Zuschuss für Sarahs Delfintherapie zugesagt und die ganze Familie reiste in die Türkei.

Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren waren sie wieder zusammen. Sarah war drei Wochen lang täglich mit den Delfinen im Wasser, auch die große Schwester und die Mutter durften mit ins Becken.

Alle Spender bekommen ein Foto mit einem Dankeschön

Stolz deutet die Siebenjährige auf eine Fotocollage, die sie in verschiedenen Situationen mit den Delfinen zeigt. „Das bin ich“, sagt sie stolz. „Wir sagen einfach nur Danke“, haben ihre Eltern auf das Foto geschrieben. So eine Dankeskarte haben alle bekommen, die Sarah zurück ins Leben geholfen haben – und somit symbolisch auch die Leserschaft der Stuttgarter Zeitung, die mit ihren Spenden dazu beitrug, dass sie nicht zum Pflegefall wurde, sondern mit ergotherapeutischer Hilfe vielleicht alle ihre motorischen Fähigkeiten wiedererlangt.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
IBAN DE53 6005 0101 0002 2262 22
BIC SOLADEST600
Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

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