An der Rosensteinschule und der Lerchenrainschule gibt es seit Mitte Dezember zweimal in der Woche dank der Förderung durch die „Hilfe für den Nachbarn“ ein kostenloses Frühstück wie an acht weiteren Schulen der Stadt.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Tesnims Mutter ist schon fort, wenn ihre Tochter sich morgens für die Schule fertig macht. „Sie stellt das Vesper auf den Tisch. Aber frühstücken müsste ich alleine“, sagt die Siebtklässlerin. Am Montag hat sie mit ihren Freundinnen Makfirete, Atswei und Celina in der Rosensteinschule Nutellabrot und Apfelsaft genossen. Es war das zweite Mal, dass es hier das „Frühstück für Kinder“ gab. Der gleichnamige Verein unter dem Vorsitz des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Roland Sauer hat an der Rosensteinschule am 11. Dezember den Imbiss vor Unterrichtsbeginn eingeführt.

 

Montags und mittwochs können die Schüler zwischen 7.15 Uhr und acht Uhr gemeinsam essen. „Mit 110 Anmeldungen halten wir hier den Rekord“, sagt Sauer. „An den anderen Schulen kommen je zwischen 40 und 50 Kinder.“ Neben der Rosensteinschule hat die Lerchenrainschule kürzlich das kostenlose Frühstück für Kinder gestartet – und der Renner sind in allen Stadtteilen die Brezeln.

520 Kinder an Brennpunktschulen bekommen ein Frühstück

Damit werden jetzt an den zehn Brennpunktschulen jeweils zweimal pro Woche insgesamt 520 Kinder mit einem ausgewogenen Frühstück verköstigt. „Wir benötigen dafür pro Jahr 110 000 Euro Spendengelder“, rechnet Sauer vor. Der StZ-Verein „Hilfe für den Nachbarn“ unterstützt das Projekt finanziell, in diesem Schuljahr mit einer Großspende von 60 000 Euro. „Frühstück macht stark“, lautet das Motto von Sauer und seinen Mitstreitern, denn Kinder, die mit nüchternem Magen in die Schule kommen, werden schnell unterzuckert und können sich deshalb nicht mehr konzentrieren.

Ehrenamtliche Helfer sorgen für den geregelten Ablauf

Aber nicht nur an schulischen Leistungen macht sich der gesunde Start in den Tag bemerkbar, auch das soziale Miteinander in den Klassen habe sich dadurch verbessert, berichten Lehrer von den teilnehmenden Schulen.

Putenwurst und Gemüsestifte, Müslischalen und Safttüten werden von fünf ehrenamtlichen Helferinnen wie Warwara Mbotanidou und Jasma Schreckenheber am Frühstücksbüfett aufgebaut. Die beiden Mütter von Rosensteinschülern haben sich spontan für den Einsatz am frühen Morgen gemeldet. Die Schüler bedienen sich selbst und müssen auch wieder abräumen. Dennoch braucht es helfende Hände im Hintergrund.

„Besonders gefreut haben wir uns, dass sich aus der Nachbarschaft eine ältere Dame gemeldet hat und jetzt hier mitmacht“, berichtet Rektorin Ingrid Macher. Sie und Konrektor Kai Wiemers sind im Wechsel beim Schulfrühstück dabei, damit alles in geordneten Bahnen verläuft. „Ich bin begeistert wie gesittet sich die Schüler verhalten“, lobt die Rektorin.

www.fruehstueckfuerkinder.de

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
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