Ein Fischerboot steckt im Eis der Arktis fest: Die "Sparta" hat einen Eisberg gerammt und sich dabei ein Loch in den Rumpf gerissen. Doch Hilfe naht.  

Wellington/Moskau – In einer waghalsigen Aktion hat die neuseeländische Luftwaffe neben dem im eisigen Südpolarmeer verunglückten Fischtrawler "Sparta" eine neue Wasserpumpe abgeworfen. Die Mission glückte, sagte Staffelführer Andy Scott im neuseeländischen Rundfunk. Die Pumpe und ein Paket mit Diesel seien direkt neben dem Schiff auf dem Schelfeis gelandet.

 

Der Generaldirektor des russischen Schiffseigners, Andrej Polomar, sagte, möglicherweise werde ein koreanischer Eisbrecher von Neuseeland aus der "Sparta" zu Hilfe kommen können. Das Schiff brauche von Neuseeland aus aber acht Tage bis zum Standort der "Sparta", berichtete das neuseeländische Fernsehen. Das Unglück ereignete sich 3700 Kilometer weiter südöstlich.

"Stabile" Lage an Bord

Der Sprecher der russischen Fischereibehörde, Alexander Saweljew, sprach von einer "stabilen" Lage an Bord. "Das Leck ist etwa 40 mal 10 Zentimeter groß. Obwohl eine der drei Pumpen ausgefallen ist, geht das Auspumpen der Laderäume voran", sagte er am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.

Die "Sparta" hatte am Freitag einen Eisberg gerammt. Dadurch wurde ein 30 Zentimeter breites Loch in den Rumpf gerissen, durch das Wasser eindrang. Die 32 Mann an Bord stabilisierten das Schiff über Nacht, teilte das Seenotrettungszentrum (RCCNZ) in Avalon bei Wellington mit. "Es kommt kein neues Wasser mehr rein", sagte Sprecher Geoff Lunt. "Sie arbeiten am Rumpf und versuchen, das Leck zu stopfen, bis Hilfe kommt." Das könnte allerdings noch einige Tage dauern. Das norwegische Schiff "Sel Jevaer" war nur 35 Kilometer entfernt, steckt aber im Eis fest. Zwei andere Schiffe dürften noch mehrere Tage brauchen, um zur Unglücksstelle zu kommen.

Die Luftwaffe flog mit einer C130 Hercules-Frachtmaschine in die Antarktis. Die Mission sei gefährlich, sagte Sprecher James Anderson im Fernsehen. Das Wetter könne sich dort in kürzester Zeit ändern. Die Maschine flog weiter zur US-Antarktisstation Mc Murdo zum Auftanken und macht sich Sonntag auf den acht- bis neunstündigen Rückflug nach Christchurch. Die zusätzliche Pumpe erlaube es, größere Wassermengen zu bewegen und diene auch als Sicherung, wenn die Pumpen der "Sparta" ausfallen, sagte Chris Wilson, die Koordinatorin im Seenotrettungszentrum. An Bord sind 16 Indonesier, 15 Russen und ein Ukrainer.