Die evangelische Kirchengemeinde Himmelsleiter zentralisiert ihre Kinderbetreuung. Dafür ist ein Neubau nötig.

Rot - Für die Außenstehenden war es nur ein Baggerbiss, für die evangelische Kirchengemeinde Himmelsleiter hingegen der Startschuss für ein neues Konzept in der Kinderbetreuung: Mit dem Abriss des Gebäudes Haldenrainstraße 198 wird der Weg frei gemacht für ein ambitioniertes Projekt. Das aus dem Jahr 1953 stammende Haus wird durch einen Neubau an selber Stelle ersetzt. Dort werden künftig die Mädchen und Buben aus den Kindergärten in Rot, Freiberg und Mönchfeld ein neues Zuhause haben. Außerdem bekommt der zweistöckige Neubau Gemeinderäume sowie einen Mehrzwecksaal.

 

„Wir möchten unsere Kinderbetreuung sukzessive auf neue Beine stellen“, sagt Pfarrer Jörg-Michael Bohnet. 60 Plätze soll es in der neuen Einrichtung geben, dabei wird auf Ganztagesbetreuung gesetzt. Es können auch Kleinkinder im Alter bis zu drei Jahren betreut werden. Zuletzt haben ein gutes Dutzend Mädchen und Buben die Kita an der Haldenrainstraße 198 besucht, sie wurden auf die beiden Einrichtungen in Freiberg und Mönchfeld verteilt – was nicht in allen Fällen auf Zustimmung gestoßen ist. Für einige der Eltern und Kinder, das räumt Bohnet ein, sei der Abschied „emotional nicht einfach“ gewesen. Die Erzieherinnen aller drei Standorte werden übernommen, außerdem sollen zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.

Das Projekt kostet 2,9 Millionen Euro

Insgesamt 2,9 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Ein Viertel davon muss die Kirchengemeinde selbst bezahlen, da 25 Prozent der Neubaufläche auf die Gemeinderäume entfällt. Von den verbliebenen drei Vierteln zahlt die Stadt 75 Prozent, der Rest wird durch einen Zuschuss vom Oberkirchenrat und durch Geld aus der Gemeindekasse finanziert.

Das neue Gebäude wird dort errichtet, wo momentan noch der Altbau steht. Dieser soll bis Ende kommender Woche komplett abgerissen sein. Die Grundfläche des Neubaus ist etwas größer als die des Vorgängers. Das Erdgeschoss wird Gemeinderäume plus Kleinkindgruppe beherbergen, das Obergeschoss ist komplett für die Kita reserviert. Die Gemeinderäume werden zur Kirche hin ausgerichtet. Bindeglied zwischen ihnen und der Kita ist ein Mehrzweckraum. Zusammen mit zwei Seminarzimmern kann er bei Bedarf zu einem großen Saal mit Platz für bis zu 146 Personen umgestaltet werden. Der Kita-Eingang liegt an der Fleiner Straße. Das Erdgeschoss des neuen Hauses besteht aus Beton, das Obergeschoss aus Holz, bedeckt wird es von einem grünen Flachdach. „Das Gebäude wird ein architektonischer Hingucker“, ist sich Pfarrer Bohnet sicher.

Läuft alles nach Plan, können die ersten Mädchen und Buben im Spätsommer 2016 einziehen. Zunächst sind die Kinder aus Rot an der Reihe, später kommen dann Spielkameraden aus Freiberg und Mönchfeld hinzu. Was mit den beiden Kitas am Rilke- und am Barbenweg passiert, ist noch nicht klar. Der aktuelle Stand, so Bohnet, sieht vor, dass die evangelische Gemeinde die dortigen Trägerschaften aufgibt. Das letzte Wort sei allerdings noch nicht gesprochen, die Gespräche mit der Stadt liefen nämlich noch.