Es ist noch nicht so lange her, da hätte man sich nicht vorstellen können, Schlager an den vorderen Plätzen der Charts zu finden. Genau darum machen sich die Hip-Hopper von Fettes Brot Sorgen.

München/Hamburg - Die Hamburger Hip-Hopper von Fettes Brot machen sich Sorgen um die Generation Schlager. „Wir machen uns Gedanken über unsere Gesellschaft, wenn sich in einer Zeit, wo es an allen Ecken und Enden brennt und viele verrückte Dinge passieren, ein Großteil dieser Gesellschaft darauf einigt, Schlagermusik wieder gut zu finden mit Texten, die keinerlei Stellung zu irgendwas beziehen und im schlimmsten Fall ein sehr veraltetes Weltbild propagieren“, sagte Boris Lauterbach alias König Boris im Interview der Deutschen Presse-Agentur dpa in München.

 

„Wirklich eine komische Musik“

„Es gibt ja auch ganz tolle Chansons oder Sachen von Udo Jürgens. Da gibt es großartige Musik. Aber der das Madl und den Buam besingende Retro-Schlager im modernen Sound-Kostüm ist wirklich eine komische Musik“, sagte sein Bandkollege Martin Vandreier alias Dokter Renz. Und Björn Beton (Björn Warns) fügte hinzu: „Hier dient Musik dazu, eine Fantasiewelt aufzubauen und sich selbst zu besingen. Und das finde ich irgendwie ignorant.“

Fettes Brot bringen am Freitag ihr achtes Album „Teenager vom Mars“ auf den Markt. Ihr Lied „Alle hörn jetzt Schlager“ setzt sich kritisch mit dem Phänomen Helene Fischer und Co. auseinander.