Spätestens am 1. Februar 2018 soll der Antrag zur Aufnahme der historischen Augsburger Wasserwirtschaft beim Unesco-Welterbezentrum in Paris offiziell eingereicht werden.

Augsburg - Die Bewerbung der Stadt Augsburg um eine Aufnahme in die Liste des Welterbes ist kurz vor der Fertigstellung. Spätestens am 1. Februar 2018 soll der Antrag zur Aufnahme der historischen Augsburger Wasserwirtschaft beim Unesco-Welterbezentrum in Paris offiziell eingereicht werden. Derzeit liege dort der Entwurf bereits vor, sagte die Augsburger Denkmalpflegerin Antonia Hager. Es handele sich um eine Vorprüfung auf Vollständigkeit durch die Unesco-Behörde. Letztendlich werde die Bewerbung später 500 bis 600 Seiten stark sein, schätzt Hager.

 

Die inhaltliche Prüfung der Bewerbung wird erst ab Februar erfolgen. Dies dauere üblicherweise etwa 18 Monate, erklärte Katja Römer, Sprecherin der Deutschen Unesco-Kommission. Am Ende stehe dann das Votum des Welterbekomitees. „Bis dahin ist die Entscheidung offen.“

Sollte alles glatt gehen, könnte die Bewerbung mit dem Titel „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg“ im Sommer 2019 von der Unesco angenommen werden. Allerdings ist es auch möglich, dass die Weltorganisation den Antrag ablehnt oder zur Überarbeitung zurückgibt. So ist beispielsweise die Stadt Heidelberg zwei Mal mit einer Bewerbung bei der Unesco gescheitert.

Augsburg bewirbt sich mit seinem mehr als 2000 Jahre alten Wassersystem. Schon die Römer haben bei der Gründung der Stadt Wasserleitungen angelegt. Später wurden Dutzende Kanäle gebaut, die das Wasser des Lechs und der Wertach durch die Stadt abzweigen und so die Industrialisierung Augsburgs ermöglichten. Im Jahr 2014 hatte die Kultusministerkonferenz beschlossen, dass der Augsburger Vorschlag auf die offizielle Vorschlagsliste Deutschlands für die kommenden Jahre gesetzt wird.