Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

er grüne Baubürgermeister Peter Pätzold hat am Dienstag im Technikausschuss erklärt, dass er „aus formalen Gründen“ den Abriss des Gebäudes an der Hölderlinstraße 3a genehmigen müsse. In dem Haus von 1952 hatte früher der Metallarbeitgeberverband seinen Sitz. Stadtplaner und Bürger hatten bis zuletzt versucht, das Haus zu retten; es steht zwar nicht unter Denkmalschutz, sei aber für das Quartier stadtbildprägend, zusammen mit der Gedächtniskirche und einigen weiteren Gebäuden der 1950er Jahre.

 

Die Stadträte hatten eigentlich darüber debattieren und abstimmen wollen, ob man das Haus schützen könne, indem man kurzfristig eine Erhaltungssatzung für das Gebiet erlasse. Dies war ein Antrag der Fraktion SÖS-Linke-Plus gewesen, und es hätte für eine solche Satzung eine Mehrheit gegeben, sagte CDU-Stadtrat Philipp Hill. Doch da der Bürgermeister auf Nachfrage wiederholt betonte, er müsse unabhängig von der Entscheidung des Technikausschusses dem Abriss stattgeben, sei es nicht mehr zu einer Abstimmung gekommen. „Ich bin sehr betroffen und hoffe nur, dass der Bürgermeister mit seiner Einschätzung richtig liegt. Er trägt nun die Verantwortung“, sagte Hill.

In der Sitzung begründete Pätzold nicht näher, was unter den formalen Gründen zu verstehen ist. Auf Nachfrage der StZ sagte der Bürgermeister, dass das Projekt im Bauantragsverfahren bereits weit fortgeschritten ist, man könne die Abrissgenehmigung nicht mehr versagen. „Die Erhaltungssatzung wäre schlicht zu spät gekommen“, so Pätzold. An die Stelle des bisherigen Gebäudes soll ein Mehrfamilienhaus kommen. Der Bebauungsplan lässt ein recht großes Gebäude zu.