Der Eigentümer des Gebäudes, Hans Klement, hat seine Pläne dem neuen Gestaltungsbeirat vorgestellt.

Steinhaldenfeld - Dem Architekten und Projektentwickler Hans Klement ist anzumerken, wie sehr ihm der Hochbunker an der Zuckerbergstraße am Herzen liegt. Vor kurzem hatte der Eigentümer des Gebäudes die Gelegenheit, seine Pläne dafür den Experten des neuen Stuttgarter Gestaltungsbeirates zu präsentieren. „Sie machen uns neugierig“, sagte der Vorsitzende Patrick Gmür aus Zürich.

 

Hans Klement ist das erste Mal vor etwa sechs Jahren auf den Hochbunker aufmerksam geworden: „Ich habe mit meinem Sohn eine Radtour gemacht. Dabei haben wir ihn gesehen.“ Ein Schild habe an der Tür gehangen, auf dem stand: „Bunker zu verkaufen“. Klement musste ihn haben. Sofort schossen ihm Visionen in den Kopf, was man alles mit diesem einzigartigen Gebäude machen könne. Doch was überhaupt möglich ist, klärte er zunächst mit dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. „Rein baurechtlich existiert der Bunker gar nicht. Am Standort ist Grünfläche im Bebauungsplan hinterlegt“, sagt Hans Klement. Letztendlich hätten aber er und auch die Behörde es spannend gefunden, aus dem Bunker, Baujahr 1942, ein Wohnhaus zu machen.

Es mussten auch noch drei Weinberge gekauft werden

Fünf Wohnungen mit einer Größe zwischen 80 und 120 Quadratmeter sollen an der Zuckerbergstraße entstehen. Für dieses Projekt müsse allerdings ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, sagt Klement. Doch ehe die Stadt das Verfahren in Gang setzen kann, muss der Architekt zuerst noch stolzer Besitzer von drei Weinbergen werden. „Das hat jetzt geklappt“, sagt er und schmunzelt. Notwendig geworden ist der Kauf durch den fehlenden Abstand zwischen dem Bunker als Wohnhaus und der umliegenden landwirtschaftlich genutzten Fläche. „Es waren fünf Meter, 20 müssten es allerdings sein“, betont Klement. Also ging er mit drei unterschiedlichen Wengertern in Verhandlungen, bis er auch diese Voraussetzungen geschaffen hatte, um sein Wohnprojekt in Steinhaldenfeld verwirklichen zu können. „Der Umbau wird aber noch seine Zeit dauern“, betont der Bunker-Besitzer. Nun müssten erst einmal die rechtlichen Dinge angepasst werden. Zudem sei man sich noch nicht ganz schlüssig, wie das Dach des Gebäudes künftig aussehen soll. Das Zelt- oder Pyramidendach, das derzeit den Bunker ziert, steht zur Diskussion.

Drei Alternativen präsentierte Klement den Mitgliedern des Gestaltungsbeirates – das aktuelle Dach, ein Flachdach und eine asiatische Variante. Die Meinungen im Gremium gingen auseinander. Mehrheitlich waren die Mitglieder allerdings der Meinung, dass ein Dach mit leicht modifizierter, größerer Schattenfuge eventuell die beste Option sei. Klement dürfe gerne in ein paar Wochen wieder kommen und seine neue Variante zeigen. „Wir wollen Sie motivieren und anspornen“, betonte Gmür.