Der Sportwissenschaftler Benjamin Haar tritt bei der Bürgermeisterwahl an.

Hochdorf - Die Ärmel hat er schon hochgekrempelt – auf dem Foto seiner Homepage und in seiner Broschüre. „Ich gehe mit großer Zuversicht an die Sache ran“, sagt der parteilose Benjamin Haar. Der 36-Jährige tritt am Sonntag, 29. Januar, bei der Bürgermeisterwahl in Hochdorf gegen den Amtsinhaber Gerhard Kuttler an. Der gebürtige Hochdorfer arbeitet zur Zeit als Geschäftsführer der TSG Reutlingen und wohnt in Stuttgart. Um sich im Ort weiter bekannt zu machen, wird der Bürgermeisterkandidat bis zur Wahl von Tür zu Tür gehen. Seine Infobroschüre hat er bereits Ende November dort verteilt. Außerdem möchte er sich bei den Vereinen in Hochdorf vorstellen. Die offizielle Kandidatenvorstellung der Gemeinde findet am 19. Januar in der Breitwiesenhalle statt.

 

Er habe sich zur Kandidatur entschlossen, weil er in seinem Heimatort viel Potenzial sieht. Dieses Potenzial möchte Haar stärker nutzen, um die Gemeinde noch lebenswerter zu machen. Er wolle einen bereits schönen Ort noch schöner machen. „Es sind viele Stellschrauben, an denen man etwas machen kann“, meint der Familienvater. So könnte eine neue Koordinierungsstelle zur Unterstützung des Ehrenamtes im Rathaus geschaffen werden. Außerdem würden beispielsweise die Themen Naherholung und Freizeit zu wenig über die Ortsgrenzen hinaus vermarktet, findet er. Dabei wäre eine stärkere Vermarktung auch der Entwicklung des Gewerbes dienlich.

Zudem sei momentan ungewiss, wohin sich Hochdorf entwickeln solle. Es gebe keine langfristigen und umfassenden Ziele. Diese würde er gerne zusammen mit den Einwohnern und dem Gemeinderat erarbeiten. Dafür möchte Haar einen kontinuierlichen Bürgerdialog einrichten. Die nach der Erstellung des Ortsentwicklungskonzeptes im Jahr 2012 beendete Bürgerbeteiligung würde der promovierte Sportwissenschaftler gerne als regelmäßige Veranstaltung fortsetzen. Es gebe viele weitere Punkte, die mit den Einwohnern besprochen werden könnten. „Man hat in Hochdorf viele Leute, die sich einbringen wollen.“ Dabei müsse es nicht allein um städtebauliche Themen gehen.

Das bisherige Ortsentwicklungskonzept konzentriere sich zu sehr auf das Breitwiesenareal. „Mir greift die Konzeption zu kurz“, erklärt Haar. Auch wenn er es grundsätzlich gut findet, dass etwas auf dem Breitwiesenareal passiert, gehen ihm die Pläne nicht weit genug.

Innerhalb der Ortsverwaltung würde der Bürgermeisterkandidat gerne eine moderne Personalführung umsetzen. Dazu gehören für ihn regelmäßige Schulungsangebote, Teamentwicklungsmaßnahmen und ein betriebliches Gesundheitsmanagement. „Von einem Rathaus wird heute eine hohe Servicequalität erwartet“, sagt er. Dazu zählt für ihn auch eine höhere Transparenz. Der Internetauftritt solle erweitert werden und die Kommune in sozialen Netzwerken aktiv sein. Die Entscheidungen, die im Rathaus getroffen werden, sollten für mehr Menschen als bisher „zeitnah und in kurzer Zeit lesbar“ nachzuvollziehen sein. Dadurch könne auch das Interesse an der Kommunalpolitik gesteigert werden, meint der Kandidat. Momentan werde vor allem über den gedruckten Gemeindeanzeiger kommuniziert.

Bei der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat möchte Haar als Vorsitzender des Gremiums eine treibende Kraft sein. „Ich möchte der Motor sein, der Ideen entwickelt und Konzepte erarbeitet.“ Mit dem Gemeinderat solle dann an den Ideen und Konzepten gefeilt werden, um einen Beschluss des Gremiums zu bewirken, das die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Wichtig ist es ihm, dabei auf die Empfehlungen des Gemeinderates einzugehen.