Der lange versprochene Erweiterungsbau an der Hochschule für Medien in Stuttgart wird jetzt gebaut. Er kostet 18,5 Millionen Euro.    

Stuttgart - Auf dieses Signal hat die Hochschule der Medien (HdM) seit zehn Jahren gewartet: Das Finanzministerium hat die Baufreigabe für den Erweiterungsbau an der Nobelstraße erteilt.

 

Die Vorbereitungen für das 18,5 Millionen teure, muschelförmige Gebäude sind bereits im Gange. Der optisch ungewöhnliche Bau soll südöstlich an die HdM auf dem Vaihinger Campus anschließen.

Der vom Unibauamt konzipierte Neubau, der in seiner Form auch an einen Zitronenschnitz erinnert, umfasst eine Fläche von insgesamt rund 4200 Quadratmetern, soll bis Ende 2013 fertiggestellt sein und könnte dann zum Sommersemester 2014 bezogen werden.

Räumliche Zusammenlegung war wichtige Bedingung bei Fusion

Somit wird die HdM zwölf Jahre nach der Fusionierung der früheren Hochschule für Druck und Medien und der früheren Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen auch räumlich vereinigt sein:

In dem dreigeschossigen Neubau sollen die rund 1000 Studierenden der Fakultät Information und Kommunikation untergebracht werden, die bisher immer noch in die Wolframstraße am Nordbahnhof fahren müssen.

Die räumliche Zusammenlegung der Hochschulen war eine wichtige Bedingung bei der Fusion im Jahr 2001 gewesen. Doch sie wurde immer wieder verschoben. Nun freue man sich, "dass die Arbeiten jetzt starten können und wir auf der Zielgeraden sind", sagte der HdM-Rektor Alexander W. Roos.

Eine neue Bibliothek soll entstehen

Somit könnten in naher Zukunft Synergien besser genutzt und das Potenzial der Medienhochschule mit all ihren Facetten unter einem Dach ausgeschöpft werden, erklärte der Rektor.

Auf dem Vaihinger Campus erwarten die künftigen Nutzer auch nagelneue Hörsäle, Seminarräume, Labors und Studios. Auch die rund 60 Professoren und Mitarbeiter können sich auf zeitgemäßere Arbeitsbedingungen freuen.

Im Erdgeschoss soll zudem eine neue Bibliothek entstehen, und auch Studierende des neuen Masterstudiengangs Elektronische Medien werden ein verbessertes Studienumfeld vorfinden, etwa Gruppenarbeitsräume. Die neuen Studiengänge Informationsdesign und Medienautor sollen ebenfalls im Neubau untergebracht werden.

Mittlerweile sind 4000 Studenten eingeschrieben

Für den erwarteten Ansturm der Studierenden durch den doppelten Abijahrgang im nächsten Jahr kommt der Neubau allerdings etwas spät. Er wird auch nicht sämtliche Platzprobleme lösen. "Auch mit dem Erweiterungsbau für die Fakultät Information und Kommunikation müssen wir eng zusammenrücken", sagte Roos.

Die Hochschule sei stark gewachsen. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren die Zahl unserer Studierenden verdoppelt: Damals waren rund 2000 Studierende eingeschrieben, heute sind es fast 4000", so Roos.

Die HdM lote deshalb die Anmietung weiterer Flächen aus. Auch ein Seminargebäude, das in Leichtbauweise erstellt werde, oder ein Containerdorf in Hochschulnähe seien vorstellbar, sagte der Rektor.