Jedes Jahr gibt das Londoner Magazin „Times Higher Education“ ein Ranking der besten Universitäten und Hochschulen weltweit heraus. Aus Baden-Württemberg schaffen es auch ein paar ins obere Drittel.

Stuttgart - Im jährlich erscheinenden Ranking der besten Universitäten und Hochschulen von „Times Higher Education“ (THE) sind 44 von insgesamt 108 deutschen Universitäten, darunter neun aus Baden-Württemberg, vertreten. Viele deutsche Hochschulen schaffen den Sprung ins obere Drittel der 1100 aufgelisteten Einrichtungen.

 

Großbritannien und USA dominieren die Top-Plätze

Die Universität Oxford in England führt die Rangliste mit einer Wertung von 94,3 von 100 möglichen Punkten an. Dahinter folgt mit der Universität Cambridge eine weitere britische Hochschule. In den Top 20 findet sich mit der ETH Zürich nur eine Einrichtung, die weder in den USA noch Großbritannien liegt.

Beste deutsche Hochschule ist die Ludwig-Maximilians-Universität in München auf Platz 34, gefolgt von der TU München. Die Uni Heidelberg schneidet von allen Hochschulen in Baden-Württemberg am besten ab. Auch die Universität Stuttgart und die Universität Hohenheim schaffen es ins obere Drittel aller gelisteten Einrichtungen. Die nationalen und internationalen Platzierungen der Unis in Baden-Württemberg finden Sie in unserer Bildergalerie.

„Traumwerte“ für die Uni Stuttgart

„Die weltweite Platzierung der Universität Stuttgart kann sich wirklich sehen lassen. Das sind Traumwerte“, kommentiert Hans-Herwig Geyer das Ergebnis. Der Pressesprecher der Uni Stuttgart ist vor allem stolz auf die Einzelwertungen in Computer-Science (Platz 62 weltweit) und im Bereich Engineering & Technology (Platz 87).

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Auch die Universität Hohenheim feiert die Platzierung im THE-Ranking. „Ich sehe es als großen Erfolg, dass wir im ersten Drittel von Deutschland und weltweit gelistet sind“, sagt Rektor Stephan Dabbert.

Kritik am Ranking

Neben der Rangliste von THE gibt es noch weitere Hochschul-Charts. Sie alle vereint ein Problem, das auch häufig kritisiert wird: sie basieren auf allgemeinen Daten der Hochschulen, die diese selbst angeben sowie Befragungen von Akademikern. So ist es möglich, dass Universitäten durch geschickte Formulierungen ihre Werte positiv beeinflussen. Die Uni Tübingen schaffte es so beispielsweise 2014, 100 Plätze im Ranking nach oben zu klettern.

Auch Hans-Herwig Geyer von der Uni Stuttgart will die Relevanz der Rankings nicht zu hoch hängen: „Die Platzierung ist kein ausschlaggebendes Argument für die Studienplatzwahl. Dennoch stehen wir im weltweiten Wettbewerb und wollen möglichst gut abschneiden.“ Tricks anzuwenden, um in solchen Ranglisten weiter oben zu landen, kommt für ihn aber nicht in Frage. „Wir sind nicht bereit, die Integrität unserer Statistiken dafür zu gefährden.“

Problematisch ist auch, dass große Universitäten bei der Bewertung bevorzugt werden. Kleinere und spezialisierte Hochschule schneiden im Vergleich schlechter ab, da es dort weniger Fakultäten und somit auch weniger wissenschaftliche Publikationen gibt. „Das Ergebnis freut mich umso mehr, weil es zeigt, dass wir uns als kleine, spezialisierte Hochschule mit den großen Volluniversitäten zwar nicht direkt messen können, aber durchaus mit unseren Spezialgebieten positiv wahrgenommen werden“, kommentiert der Hohenheim-Rektor Dabbert die Umstände.

Das THE bewertet die Hochschulen in den Bereichen Forschung (30 Prozent), Lehre (30 Prozent), wissenschaftlicher Zitationen (30 Prozent), Internationalisierung (7,5 Prozent) und Drittmittel aus der Industrie (2,5 Prozent).