Dass die Hockeydamen des HTC den für den Klassenverbleib notwendigen Punkt in eineinhalb Wochen in Mannheim holen kann, davon sind der Cheftrainer und seine Assistentin fest überzeugt. Auch wenn es nicht leicht wird.

Degerloch - Die Hockeyspielerinnen des HTC Stuttgarter Kickers haben am vergangenen Samstag einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Nach einem 2:3-Pausenrückstand, haben sie ihr Heimspiel in der 2. Hallenhockey-Regionalliga Süd gegen den Heidelberger HC noch mit 9:4 Toren gewonnen. Mit dieser Energieleistung im zweiten Durchgang haben die Degerlocherinnen die Gäste als ersten Absteiger in die Oberliga geschickt und den eigenen Abstand zum zweiten Abstiegsplatz auf drei Punkte vergrößert.

 

Bald viertklassig?

Das Zittern ist damit freilich noch nicht ganz beendet, allerdings hat die Mannschaft von Trainer Andreas Sauck nun am 13. Februar (Spielbeginn 16.30 Uhr) 60 Minuten lang Zeit, um im Auswärtsspiel beim Mannheimer HC II zumindest einen Punkt zu ergattern, um so den Gang in die Viertklassigkeit zu verhindern. Sollte aus eigener Kraft kein Sieg oder ein Remis gelingen, dann geht der bange Blick nach Obermenzing, wo zur gleichen Zeit der ASV München zum bayerischen Derby antreten muss. Würden dann die Gäste beim Tabellenführer gewinnen und vier Tore gegenüber den HTC-Frauen aufholen, dann würden sowohl Mannheim als auch München in der Tabelle noch vorbeiziehen, und das Team von der Hohen Eiche wäre in der nächsten Wintersaison nur noch viertklassig.

Dieses Szenario soll an der Hohen Eiche unter allen Umständen vermieden werden. Nach dem doppelten Abstieg (Feld und Halle) vor einem Jahr war zwar klar, dass in der Wintersaison der sofortige Wiederaufstieg kein Thema sein würde, aber zumindest sollte der weibliche Teil des Stuttgarter Traditionsclubs einen gesicherten Mittelfeldplatz anpeilen. Nicht leicht gemacht haben das Erreichen dieses Ziels dem neuen Trainer Andreas Sauck die personellen und die strukturellen Probleme, mit denen es im November unters Hallendach ging. Dass der Trainingsbetrieb aufgrund eines Wasserschadens in der Heimhalle in den Bopseräckern zu Saisonbeginn in die Merzschule an der Geroksruhe verlegt werden musste, war noch zu verkraften. Weit größere Sorgen machte dem Coach die lange Verletztenliste.

Schlüsselspielerin hatte Kreuzbandriss

So hatte sich Annika Paris, eine Schlüsselspielerin im HTC-Team, in der Vorbereitung auf die Winterrunde einen Kreuzbandriss zugezogen und fiel ebenso aus wie Cara Benecke (Gelenkprobleme). Die erfahrene Valerie Milcinovic kehrte nach einem auskurierten Kreuzbandriss immerhin rechtzeitig für die letzten drei Saisonspiele zurück. Die Argentinierin Tatiana Chao, Lebensgefährtin des VfB-Profis Emiliano Insua, verzichtete ganz auf die Hallensaison. „Es war schön zu sehen, dass sich einige Nachwuchsspielerinnen im Verlauf der Saison sehr gut entwickelt haben, das hat vor allem unser altes Problem in der Offensive entschärft“, sagte die Co-Trainerin Eva Neef, die speziell Julia Kundt, Pauline Bühner und Lena Klösel ansprach.

Dass die junge HTC-Mannschaft den für den Klassenverbleib notwendigen Punkt in eineinhalb Wochen in Mannheim holen kann, davon sind der Cheftrainer und seine Assistentin fest überzeugt, auch wenn es, trotz des 8:5-Sieges im Hinspiel, in der Quadratestadt nicht leicht werden dürfte. „Die erste Mannschaft ist Tabellenführer in der Bundesliga und die A-Jugend gehört zu den Besten in Deutschland. Wir sind gespannt, was uns dort genau für ein Gegner erwartet“, sagt Eva Neef, die während der eigenen aktiven Zeit mit den HTC-Damen mehr als ein Jahrzehnt in der höchsten deutschen Spielklasse unter dem Hallendach gespielt hatte.