Eine Überraschung am Morgen des 1. April für die Tierpflegerinnen Susanne Miniböck und Anita Konnopka: In der Nacht hatte das Stutenfohlen Emily im Höhenpark Killesberg das Licht der Welt erblickt. Damit Emily sicher aufwächst müssen sich die Besucher an einige Regeln halten.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Kaum steckt Emily den Kopf aus dem Stall und macht ein paar Schritte durch das Gehege, scharen sich die Besucher des Streichelzoos am Zaun: Alle wollen das Stutenfohlen sehen, gerade einmal 15 Tage alt ist es. Ein wenig scheu ist Emily noch, aber neugierig: Gleich wird die Tasche der Reporterin beschnuppert, schließlich an einer Ecke angeknabbert.

 

„Emily war unser Aprilscherz“, sagt Susanne Miniböck, die seit 20 Jahren als Tierpflegerin im Höhenpark Killesberg arbeitet. Am 1. April ist das Babypony auf die Welt gekommen. Die Mutter ist die 15-jährige Skippy, die aufmerksam über Emily wacht. „Sie ist eine sehr beschützende Mutter“, erzählt Anita Konnopka, Miniböcks Kollegin. „Wenn Emily zu weit weg geht, mag sie das nicht und geht hinterher.“ Nur wenn die beiden vertrauten Tierpflegerinnen bei Emily sind, ist das anders. Elf Monate lang sind Ponys schwanger. „Wir wussten natürlich, dass sie schwanger ist“, erklärt Susanne Miniböck. „Wenn man dann sieht, dass sich der Bauch absenkt, ist klar, dass es nicht mehr lange dauert.“

Besucher müssen sich an Fütterregeln halten

Aber wann genau der Nachwuchs auf die Welt kommen würde, war nicht klar. „Am Morgen des 1. April war Emily einfach da“, sagt die Tierpflegerin. Der Tierarzt konnte keine gesundheitlichen Probleme feststellen. „Manchmal hat sie verklebte Augen, von den Bauchhaaren der Mutter beim Milchtrinken, aber sie ist ein gesundes Fohlen“, weiß Susanne Miniböck. Etwa ein Jahr wird Emily im Höhenpark Killesberg bei ihrer Mutter und den anderen Ponys bleiben. „Wenn sie gut sozialisiert ist und von ihrer Mutter alles Wichtige gelernt hat, werden wir sie weggeben“, erklärt Miniböck. Das geht nicht anders, denn sonst droht Inzucht wegen der Hengste. „Die drei Stuten sind regelmäßig schwanger.“

Jetzt, da das Ponyfohlen viele Besucher anziehen wird, ist es den Tierpflegerinnen umso wichtiger, dass die Besucher sich an die Fütterregeln halten. „Das Füttern der Tiere ist generell verboten“, sagt Susanne Miniböck. Neben den Ponys leben auch Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Gänse, Enten, Hühner und Wasservögel im Höhenpark. Es sei schon lange ein Problem, dass die Besucher den Tieren Dinge geben, die diese nicht vertrügen, erklärt Anita Konnopka. Durchfall sei häufig die Folge. „Aber die Leute scheinen es nicht zu lernen“, sagt sie. Gefüttert werden dürfen die Tiere ausschließlich die Heupellets aus den Automaten bei den Gehegen.