Finanzfit sollen die Schüler am Hölderlin-Gymnasium werden. Dazu kooperiert die Schule nun mit der Deutschen Bank.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Was ist eigentlich bei der Bankenkrise passiert? Was verbirgt sich hinter den Höhen und Tiefen der Aktienkurse, wie funktionieren sie? Und wie verdient Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Geld? Fragen wie diese sollen die Schüler des Hölderlin-Gymnasiums künftig den passenden Experten stellen können: Die Deutsche Bank ist Kooperationspartner der Schule im Rahmen der Initiative „Finanzielle Allgemeinbildung“.

 

Die wird immer wichtiger, stellen Schulleiter Matthias Wasel und die Lehrer fest. „Unsere Jugendlichen benötigen das Rüstzeug für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Elementare Kenntnisse in persönlichen Finanzangelegenheiten und eine Orientierung im Umgang mit Geld sind dringend nötig.“ Auch Gereon Bauer, Lehrer am Högy, sagt: „Gerade im Internet sind die Gefahren groß, man hat schnell mit einem Klick Geld ausgegeben, und oft fehlt das Bewusstsein für die Konsequenzen.“ Häufig wüssten die Schüler nicht, dass sie mit ihren Klicks einen Vertrag eingehen, und was das bedeutet.

Schüler sollen Betrug erkennen lernen

Dem sollen die Banker nun abhelfen: „Wir wollen die Schüler sensibel machen für die Konsequenzen ihres Handelns“, erklärt Markus Josenhans, Filialdirektor der Deutschen Bank an der Theodor-Heuss-Straße. Er betont: „Viele Menschen, auch die gut ausgebildeten, haben den richtigen Umgang mit Geld nicht gelernt.“ Thomas Wieland, stellvertretender Direktor, ergänzt: „Es gibt auch viel Betrug – wir möchten Hinweise geben, so dass die Schüler aufmerksam handeln.“

Die Deutsche Bank arbeitet bereits seit einiger Zeit mit dem Hölderlin-Gymnasium zusammen, nämlich in dessen schuleigenem Fach „Life Skills“, in dem seit zehn Jahren alltagspraktische Themen wie Ernährung, Entspannung oder Medienkompetenz vermittelt werden. „Diese Zusammenarbeit wollen wir mit dem Kooperationsvertrag nun langfristig fixieren“, erklärt Wasel.

Auch Besuche und Praktika sollen stattfinden

So stehen also Unterrichtsbesuche der Bankexperten an. Markus Josenhans beschreibt, wie die Besuche aussehen sollen: „In den Unterrichtsstunden soll der Dialog mit den Schülern im Vordergrund stehen. Sie haben die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit einzubringen und Fragen zu stellen.“ In der Mittelstufe, in der die Berufsorientierung eine wichtige Rolle spielt, wollen Markus Josenhans und Thomas Wieland auch Besuche in einer Filiale der Deutschen Bank organisieren , um zu zeigen, wie dort gearbeitet wird, Praktika und die Teilnahme an Bildungsprogrammen der Deutschen Bank ermöglichen.

„Wir haben viele Ideen für Diskussionen und Vorträge“, sagt die Lehrerin Sabine Metzger, die ihren Schülern auch „die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge in der Welt“ vermitteln will. Thomas Wieland stimmt zu und schlägt Ausflüge zu den Wolkenkratzern, die das Hauptquartier der Bank in Frankfurt am Main beherbergen, vor. „Sowohl für wirtschaftlich interessierte Schüler wie auch für Kunstklassen wäre das interessant.“