Am Samstag wurden im Stuttgarter Osten die Hofflohmärkte veranstaltet. In Gärten, Einfahrten und Hinterhöfen haben sich Stand an Stand gereiht, nicht nur Aussortiertes wurde angeboten sondern auch Selbstgebackenes.

Stuttgart - Wir kommen hier kaum zum Auspacken“, sagt Annette Schmidt, die schon kräftig am Verkaufen ist, obwohl der offizielle Start der Hofflohmärkte im Stuttgarter Osten eben erst war. Sie ist nicht die einzige Am Grünen Weg, die ihre Stände aufgebaut hat – es geht zu wie bei einem Straßenfest, viele der Häuser sind mit Luftballons und Girlanden geschmückt. Annette Schmidt verkauft Spielsachen, Kinderkleidung und ausrangierten Kram. Ihre Tochter hat Muffins gebacken und verkauft diese gemeinsam mit einer Freundin vor dem Haus. Auch Limo wird in der Straße angeboten und Waffeln, ein paar Stühle und Tische sind aufgebaut. Wie bei großen Flohmärkten darf die Verpflegung zwischen dem Shoppen natürlich nicht fehlen. Die meisten verkaufen Klamotten, sie hängen an Kleiderständern und Gartenzäunen. Aber auch Fundstücke lassen sich in den Straßen, Gärten und Hinterhöfen entdecken, alte Plattenspieler samt Schallplatten, Bücher, Retro-Lampen und vollausgestattete Picknickkörbe.

 

Die Hofflohmärkte sind der Renner in sämtlichen Stadtbezirken Stuttgarts – für Käufer wie für Verkäufer. Die Hofflohmärkte sind eine familiäre und bequeme Alternative der großen Varianten. „Mit den Kindern kann ich nicht mehr auf große Flohmärkte gehen. Hier kann ich direkt vor dem Haus stehen, wenn es regnet, wenn die Kleinen schlafen möchten, wenn wir neuen Tee brauchen, dann gehen wir einfach rein“, sagt Annette Schmidt. Auch für die Nachbarschaft sind die Hofflohmärkte eine willkommene Abwechslung, nicht nur Am Grünen Weg reiht sich Stand an Stand.

Den Pfeilen nach zum nächsten Flohmarktfund

Kerstin Janes und ihr Sohn Sebastian beteiligen sich schon zum zweiten Mal an den Hofflohmärkten. Der 13-Jährige hat sein Zimmer ausgemistet, jetzt stapeln sich unzählige Spiele aufeinander. Die Mutter verkauft selbst genähte Schals und gehäkelte Topflappen. Am besten aber verkaufe sich das Spielzeug. Beim letzten Mal mussten sie ihre Schätze mit einer Plane abdecken, das Wetter hat damals nicht gehalten. Ganz im Gegensatz zu diesem Samstag.

Wer direkt an der Straße verkauft, wie die beiden in ihrem kleinen Garten vor dem Haus, hat an diesem Tag natürlich einen Vorteil. „Was verkauft ihr da?“, fragt eine Passantin, die durch Zufall auf die Flohmärkte gestoßen ist. Von Kerstin Janes wird sie weiter geschickt in einen Garten, der etwas versteckt liegt, aber gleich in der Nähe ist und in dem ebenfalls eine ganze Nachbarschaft Aussortiertes und Selbstgebackenes verkauft. Alle anderen, die gut vorbereitet sind, laufen mit Plänen durch die Straßen im Osten oder folgen einem der Pfeile auf dem Gehweg – auf der Suche nach dem nächsten Flohmarktfund.