Kaltental ist beliebt: Besonders junge Familien mit Kindern ziehen dorthin. Der Grundschule allerdings geht langsam aber sicher der Platz aus. Und die Möglichkeiten zur Erweiterung der Schule auf dem bestehenden Grundstück sind begrenzt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Kaltental - Der Stadtteil Kaltental ist besonders bei jungen Familien beliebt. Der Anteil der Kinder unter drei Jahren an der Gesamtbevölkerung lag bei der letzten Erhebung im Jahr 2015 bei 3,4 Prozent. Der stadtweite Durchschnittswert betrug 2,7 Prozent. Bei den Drei- bis unter Sechsjährigen lag der Anteil bei 2,9 Prozent und damit ebenfalls über dem Durchschnitt von 2,6 Prozent. 4,9 Prozent der Kaltentaler waren bei der Erhebung 2015 zwischen sechs und unter zwölf Jahre alt, der stadtweite Schnitt lag ebenfalls bei 4,9 Prozent. Das ist dem Sozialdatenatlas der Landeshauptstadt zu entnehmen.

 

Diese demografische Entwicklung kann auch Jutta Heisig beobachten. „Wir verzeichnen seit zwei Jahren stark steigende Schülerzahlen“, sagt die Leiterin der Kaltentaler Grundschule. „Und diese Zahlen werden weiter steigen. Wir müssen schauen, wie wir darauf reagieren.“

Die erste Klasse ist seit dem vergangenen Herbst dreizügig, die Klassen zwei bis vier sind weiterhin zweizügig. 62 Kinder sind laut Schulverwaltungsamt im Schuljahr 2015/16 an der Grundschule eingeschult worden. Insgesamt sind derzeit 182 Schüler angemeldet. „Im nächsten Schuljahr werden wir vermutlich knapp 200 Schüler haben“, sagt Heisig. Die hohen Zahlen bringen die Schule in Bedrängnis. „Wir haben ein großes Raumproblem“, sagt die Rektorin. Zwar sehen die Gebäude an der Fuchswaldstraße groß aus, „aber wir sind jetzt bereits voll bis zum letzten Klassenzimmer“, sagt Heisig.

Die Grundschule ist nicht für die Dreizügigkeit ausgelegt

Beim Schulverwaltungsamt ist die Situation der Grundschule bekannt. „Die hohen Zahlen an Kindern in Kaltental sind schön und löblich“, sagt der stellvertretende Leiter Roland Steiner über den Generationenwechsel in Kaltental. „Aber die Grundschule hat langsam ein Platzproblem. Wir müssen uns dem stellen“, sagt Steiner. „Wir können nicht ständig dreizügig fahren. Die Gebäude sind nicht für die Dreizügigkeit ausgelegt.“ Man untersuche derzeit verschiedene Möglichkeiten, die Schule zu erweitern. Steiner: „Aber das Grundstück ist begrenzt.“ Ein Umzug der Grundschule an eine andere Stelle sei nicht angedacht. „Wir suchen eine Lösung auf, an oder neben dem bestehenden Grundstück.“

Zudem wird die Grundschule wohl bald eine Ganztagsschule werden. Näheres, etwa wann der Ganztagsbetrieb eingeführt wird, kann die Schulleiterin bislang nicht sagen. Das Schülerhaus, in welchem die Kinder von Mitarbeitern des Jugendamts nach dem Unterricht betreut werden, bezeichnet Heisig als „Interimslösung bis zur Ganztagsschule“.

Die Nachfrage nach dem Schülerhaus ist groß

„Zwei Drittel unserer Kinder besuchen das Schülerhaus, und die Tendenz steigt“, sagt die Rektorin. Die Eltern können wählen, ob sie ihre Kinder bis 14 oder bis 17 Uhr betreuen lassen möchten. Bei Letzterem wird ein Mittagessen und eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Drei Gruppen werden derzeit bis 14 Uhr betreut, vier Gruppen bis 17 Uhr. Die Nachfrage nach Plätzen im Schülerhaus sei groß. „Wir suchen das Gespräch mit dem Jugendamt, ob eine Möglichkeit für eine weitere Schülerhausgruppe besteht“, sagt Steiner. Das Geld dafür sei vorhanden, die Personalfrage müsse noch ausgelotet werden.

Laut Steiner steigen die Zahlen der Kinder in Kaltental zwar derzeit stark an, der Höhepunkt sei etwa in zwei bis drei Jahren erreicht. „Unsere Prognose ist aber, dass die Zahlen dann wieder zurückgehen werden“, sagt der Mann vom Schulverwaltungsamt. Dann sollte sich auch die angespannte Situation für die Grundschule entspannen.