Die Amazon-Serie „Hunters“ wird für ihre Darstellung des Holocausts von der Gedenkstätte Auschwitz kritisiert. Es geht dabei um eine fiktive Szene, bei der KZ-Insassen als lebendige Schachfiguren dienen.

Warschau - Die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz in Polen hat den US-Onlineriesen Amazon wegen der Darstellung des Holocaust in seiner Serie „Hunters“ scharf kritisiert. „Man ehrt die Opfer, indem man die Tatsachen richtig wiedergibt“, schrieb das Auschwitz Memorial auf Twitter. Das Museum kritisierte vor allem die Darstellung fiktiver Gräueltaten in Konzentrationslagern in der Serie, etwa der eines menschlichen Schachspiels mit KZ-Insassen, die ermordet werden, wenn sie als Figur aus dem Spiel ausscheiden. Diese Darstellung sei eine „gefährliche Dummheit und eine Karikatur, die künftige Holocaust-Gegner einlade“. Der Serie ist auch von anderen Kritikern schlechter Geschmack vorgeworfen worden.

 

In „Hunters“ geht es um eine Gruppe von Nazi-Jägern in New York der 70er Jahre, die Serie mit Al Pacino in der Hauptrolle lief am Freitag bei Amazon an. Produzent David Weil erklärte, die Serie sei keine Dokumentation sondern Fiktion, obwohl sie von wahren Ereignissen inspiriert sei. Die Schachpartie in einem Konzentrationslager halte er für wichtig, da sie durch die Darstellung von Gewalt und Sadismus gegenüber Juden der Schönredung von Nazi-Verbrechen entgegenwirke.

Im Konzentrationslager Auschwitz wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen, mehrheitlich Juden, von den Nazis ermordet.