Die Autofahrer müssen an der einstigen Altdorfer Kreuzung noch gut zwei Monate mit Staus leben. Ende November sollen die Arbeiten beendet sein. Statt Ampeln gibt es dann einen Kreisel. Bis auf die Unterführung wird die Strecke vierspurig.

Holzgerlingen - Die gute Nachricht zuerst: Seit kurzem sind an der Bundesstraße 464 die Zufahrten nach Holzgerlingen wieder frei. Natürlich mit Ausnahme der Altdorfer Kreuzung, die völlig umgestaltet wird. Auf ihr wird gegenwärtig der neue Kreisverkehr angelegt. Die weniger gute Nachricht ist, dass die Bauarbeiten nicht rascher vorangegangen sind und es zu einem Zeitverzug von zwei Monaten gekommen ist.

 

Ursprünglich hätte das 1,7 Kilometer lange Teilstück zwischen Holzgerlingen-Nord auf der Höhe des Autohauses Weippert und Holzgerlingen-Süd möglichst zum Ende der Schulferien, spätestens aber Ende September fertig sein sollen. Doch stießen die Bauarbeiter an der Strecke auf Strom- und Telefonleitungen sowie auf Leitungen der Kabel BW. Damit hatte niemand gerechnet, die Verlegung kostete Zeit viel.

Verkehr quält sich durch den Ort

Die Folge: floss der Verkehr während der Sommerferien noch einigermaßen flüssig durch die Baustelle, so entstehen nun morgens und abends Kilometer lange Staus. Erst recht, wenn ein Lastwagen wegen einer Panne liegen bleibt, wie es vor wenigen Tagen der Fall war. Die Polizei musste den Verkehr regeln. Vor allem Pendler, die von der Arbeit kommend in Richtung Tübingen wollten, mussten Wartezeiten von rund einer Stunde im Kauf nehmen.

Auch in der Ortsmitte Holzgerlingens geht zu den Hauptverkehrzeiten oft nichts mehr. Ortskundige wollen dem Stau auf der B 464 entweichen und wählen die Route durch den Ort – und kommen vom Regen in die Traufe. „Leider ist es bei uns manchmal ziemlich voll“, sagt der Bürgermeister Wilfried Dölker über das Stop-and-Go vor dem Rathaus, das an der Ortsdurchfahrt liegt. Doch seien die Holzgerlinger froh, dass die Haupterverkehrsader am Rande des Schönbuchs zwischen Böblingen und Tübingen überhaupt zweispurig ausgebaut werde.„Denn dafür haben wir jahrelang gekämpft“, erklärt Wilfried Dölker.

Einweihung der neuen Trasse ist Anfang Dezember geplant

Schließlich hatten es früher, wenn an den Ampeln der Altdorfer Kreuzung die Autos und Lastwagen Stoßstange an Stoßstange standen, manche Pendler vorgezogen, durch den Flecken zu fahren und den Ort verstopft. „Das wird bald anders“, hofft der Schultes, „das Ende des Ausbaus ist absehbar.“ Eine weitere Verzögerung werde es wohl kaum geben, meint Dölker.

Auf Grund der guten Witterung in den vergangenen Wochen sei man tatsächlich gut vorangekommen, bestätigt Tillmann Renz von der Ludwigsburger Firma KMB Bauüberwachung, der im Auftrag des Regierungspräsidiums für die Baustelle zuständig ist. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkomme, könne man die Bauarbeiten Ende November abschließen. Die Einweihung der ausgebauten Trasse mit dem einspurigen Kreisverkehr sei dann für Anfang Dezember geplant.

Auf den Deckel der Unterführung kommt der Kreisel

Gegenwärtig wird auf dem Deckel der Unterführung der Kreisel vorbereitet, zudem werden die Zu- und Abfahrten gebaut. Kurz vor und nach der einstigen Altdorfer Kreuzung wird der Verkehr künftig über jeweils eine Spur in eine Wanne geleitet, an deren jeweiligem Ende die Strecke wieder zweispurig wird. Die Verkehrsteilnehmer, die nach Altdorf oder Holzgerlingen wollen, können künftig die jeweiligen Spuren über den Kreisverkehr nutzen. Zudem muss die Fahrbahn auf der Holzgerlinger Seite noch asphaltiert werden. Bis der Kreisel und der Streckenausbau fertig sind, bleibt die Umleitung vor der einstigen Altdorfer Kreuzung bestehen.

„Wir haben nach wie vor einen sportlichen Terminplan“, gibt Tillmann Renz zu. Gearbeitet wird von morgens 7 Uhr bis 19 Uhr. „Die Einsatzzeiten sind vollkommen ausgereizt“, erklärt der Bauleiter. „Aber natürlich in Absprache mit dem Betriebsrat der Baufirma“, fügt er hinzu.