Nach gut sechswöchiger Bauzeit ist die Strecke zwischen Holzgerlingen-Süd und dem Schaichhof fertig. Bald beginnt der vierspurige Ausbau an der Altdorfer Kreuzung.

Holzgerlingen - Die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße 464 können wieder aufatmen – vorerst. Am frühen Dienstagabend ist der sanierte Streckenabschnitt zwischen Holzgerlingen-Süd und dem

 

Schaichhof wieder freigegeben worden. „Das Schild an der Baustelle stimmt nicht“, stellte der Landrat Roland Bernhard fest. Dort war zuvor noch von einer Fertigstellung der zwei Kilometer langen Strecke bis Ende September die Rede gewesen. Auf der Hauptverkehrsader zwischen Böblingen und Tübingen kann der Verkehr mit rund 16 000 Fahrzeugen täglich nun zwei Wochen früher als ursprünglich geplant wieder fließen. Wenn im nächsten Jahr jedoch der vierspurige Ausbau bei Holzgerlingen beginnt, ist mit erneuten Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Altdorfer Kreuzung wird noch ausgebaut

Bei der Freigabe des Teilstücks herrschte erst einmal eitel Freude. „Sie sind in die Bresche gesprungen. Ohne Ihr Engagement hätten wir das hier nicht geschafft“, lobte Stefan Heß, der Leiter des Baureferats West im Stuttgarter Regierungspräsidium (RP), den Einsatz des Landkreises. Dieser hatte die Planung und Bauaufsicht des Projekts übernommen, „weil wir das bei unserem Personalstand so schnell nicht hätten realisieren können“, erklärte Heß. Die Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro trägt der Bund. Im November soll nun das geplante Regenrückhaltebecken für rund eine halbe Million Euro gebaut werden, das für den 1,6 Kilometer langen Ausbau der B 464 vor und hinter der Altdorfer Kreuzung nötig wird.

„Wenn im kommenden Frühjahr die eigentlichen Ausbauarbeiten beginnen, hätte niemand verstanden, wenn dann wegen der nötigen Sanierung der zweispurigen Strecke zwischen Holzgerlingen-Süd und dem Schaichhof eine Straßensperrung hätte eingerichtet werden müssen“, sagte Heß. Während der gesamten Bauzeit der vierspurigen Strecke bis zum Sommer 2016 soll der Verkehr aufrecht erhalten werden und über verengte, provisorische Spuren an der Baustelle vorbeigeleitet werden.

Druck von der Bürgerinitiative

„Es war gut, dass die Bürgerinitiative so viel Druck auf das Land ausgeübt hat“, betonte der Landrat Roland Bernhard. Die Bürger der vier umliegenden Kommunen mit ihren Rathauschefs und dem Landrat an der Spitze hatten durchgesetzt, dass der Verkehrsminister Winfried Hermann den vierspurigen Ausbau in seinem Prioritätenkatalog auf Platz drei in Berlin meldete. Im Frühjahr schließlich kam die Zustimmung aus dem Bundesverkehrsministerium. „Die Finanzierung ist gesichert“, unterstrich Heß jetzt. Das RP habe die Baufreigabe erhalten. Allerdings verteuere sich der Ausbau wegen der Preisteigerungen um 800 000 Euro und werde nun mit 12,5 Millionen Euro veranschlagt.

Laut Winfried Hermann gibt es für die Erhaltung der Straßen im Land einen jährlichen Bedarf von mindestens 80 Millionen Euro. Der Verkehrsminister möchte den Zustand der Straßen aber noch weiter verbessern. Die Landesregierung habe deshalb für dieses Jahr 125 Millionen Euro dafür vorgesehen. Auch der Kreis Böblingen legt den Schwerpunkt auf die Straßensanierung. Innerhalb von acht Jahren sollen rund 42 Millionen Euro zur Erhaltung von Kreisstraßen investiert werden.

Vorerst soll der Verkehr an der Altdorfer Kreuzung mit bis zu 30 000 Fahrzeugen täglich bis Anfang des nächstens Jahres ungehindert über die B 464 rollen. „Entscheidend ist, dass die Teilsanierung schon nach gut sechs Wochen und kurz nach den Ferien beendet ist“, sagte der Holzgerlinger BürgermeisterWilfried Dölker.