Die CDU-Ratsfraktion stellt einen Antrag zum Thema Stuttgart im Dritten Reich und fordert die Planung einer Gedenkstätte.

Stuttgart - Wenn der Technikausschuss des Gemeinderats Am Montag früh (8.30 Uhr) zusammentritt, wird der Stuttgarter Architekt Stefan Behnisch seinen preisgekrönten Entwurf für die städtebauliche Neuordnung am Karlsplatz präsentieren. Weil es in diesem Zusammenhang demnächst einen weiteren Wettbewerb über die Gestaltung einer NS-Gedenkstätte am heutigen Platz des ehemaligen Gestapogefängnisses Hotel Silber geben wird, hat sich die CDU-Ratsfraktion jetzt mit einem umfangreichen Antrag zum Thema Stuttgart im Dritten Reich zu Wort gemeldet. Sie fordert die Planung einer Gedenkstätte an der Dorotheenstraße, deren Konzept überzeugen müsse - die Größe allein sei nicht entscheidend.

Zugleich verlangen die Christdemokraten im Gemeinderat, dass die Stadt, namentlich das Kulturressort, in absehbarer Zeit eine zentrale Veranstaltung ausrichtet, auf der es "um eine grundsätzliche Auseinandersetzung über den aktuellen Stand und die weitere Entwicklung einer Erinnerungskultur in Stuttgart geht". Zu diesem Hearing, so die CDU, sollen auch externe Experten hinzugezogen werden.

Im Vorfeld dieses Hearings, so verlangt es die CDU-Fraktion, soll die Kulturverwaltung umfassend darlegen, was die Stadt in den vergangenen 65 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs für die historische Aufarbeitung der Nazizeit unternommen hat. Außerdem soll aufgelistet werden, welche öffentlichen und privaten Institutionen sich mit der NS-Vergangenheit beschäftigen. Schließlich sollen Experten Auskunft darüber geben, welche historische Authentizität das Hotel Silber am Karlsplatz noch besitzt.