Die Stadt Stuttgart und das Land haben sich über die Zukunft des Hotel Silber geeinigt: Im Jahr 2017 soll das Gebäude als Ort der Erinnerungsarbeit eröffnet werden. Die Kosten für Umbau und Betrieb werden aufgeteilt.

Stuttgart - Die einstige Gestapo-Zentrale der Nazis in Stuttgart soll 2017 als Ort der Erinnerungsarbeit eröffnet werden. Wie Land und Stadt am Mittwoch mitteilten, liegt ein Kooperationsvertrag zur Unterzeichnung vor, der den Umbau und den Betrieb regelt. Der Gemeinderat solle am 2. Juli beraten.

 

Für die Vorbereitung, Ausstellungsplanung und Ausstellungseinrichtung stellen Stadt und Land je 1,5 Millionen Euro bereit. Den Betrieb bezuschussen beide jährlich mit je 250.000 Euro. Auch die Gebäudebewirtschaftung und den Verbrauch teilen sie sich mit jährlich je 30.000 Euro.

Das Land übernimmt 5000 Euro Miete für das Büro der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber. Die Stadt bezuschusst deren Veranstaltungen mit bis zu 5000 Euro im Jahr. „Dass engagierte Bürger den Betrieb mitgestalten, ist bundesweit einzigartig“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne).

Die Gesamtverantwortung trägt das Haus der Geschichte, als dessen Außenstelle der Gedenkort geführt wird. Das Haus Dorotheenstraße 10 war als Gestapo-Zentrale Ort des staatlichen und bürokratisch organisierten Nazi-Terrors. In dem Gebäude wurden zahlreiche Menschen verhört, gefoltert und ermordet worden. Hier wurde Verfolgung, Unterdrückung und Deportation organisiert und gesteuert. Bürger hatten sich erfolgreich gegen den Abriss gewandt.