Die Hymnus-Chorknaben kritisieren einen Vorschlag der städtischen Kulturverwaltung, was die Förderung kultureller Einrichtungen in Zukunft angeht. Der Tenor: Es ergäben sich Ungerechtigkeiten, die nicht nachvollziehbar seien.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben kritisieren den Vorschlag der Kulturverwaltung zur städtischen Förderung von Kultureinrichtungen. Daraus ergebe sich eine „drastische Ungleichbehandlung, für die es keine nachvollziehbare Begründung gibt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Chores.

 

Die Kulturverwaltung hat eine Mitteilungsvorlage zur strukturellen Unterfinanzierung institutionell geförderter Einrichtungen erarbeitet, die Grundlage der Beratungen im Herbst für den Doppelhaushalt 2016/2017 sein soll. „Es ist toll, dass es diesen Vorstoß gibt – aber wir fordern, dass er überarbeitet wird“, sagt Berit Kramer, die Geschäftsführerin des Hymnus-Chors. Nach dem fünfstufigen Steigerungsmodell, das die Kulturverwaltung derzeit vorsieht, würde der Chor in der Gruppe der Einrichtungen landen, die eine fünfprozentige Erhöhung der Zuschüsse bekommen, nicht in der mit zehn oder fünfzehn Prozent. Hier sieht der Chor eben jene „drastische Ungleichbehandlung“, „eine Entwicklung in die falsche Richtung“. Der Hymnus-Chorleiter Rainer Johannes Homburg sagt: „Unseres Erachtens sollte sich die Steigerung am tatsächlichen Haushaltsvolumen der Institutionen orientieren. Nur so kann deren Leistungsfähigkeit und damit ihr Beitrag zum kulturellen Leben der Landeshauptstadt richtig beurteilt werden.“

Stattdessen orientiere sich das geplante Steigerungsmodell an den bisherigen Zuschüssen – beim Hymnus-Chor etwa 30 000 Euro pro Jahr. Das führe beispielsweise dazu, so Berit Kramer, dass der Knabenchor Collegium Iuvenum in die Gruppe eingeordnet werde, die zehn Prozent mehr Förderung erhält. Kramer weist auf die Größe des Chores mit circa 200 Mitgliedern hin, auf die vielen Konzerte, Konzertreisen, die Uraufführung einer Messe von Moritz Eggert zum Kirchentag, und die Stimmbildner, Korrepetitoren, Probeassistenten und andere künstlerische Mitarbeiter, die für den Hymnus-Chor tätig sind. „Wir hoffen, dass Rat und Verwaltung noch umdenken“, sagt Berit Kramer.