Vom Jahresende 2017 an soll der neue Intercity-Doppelstöcker auf der Gäubahn fahren. Doch in die Schweiz darf die Neuentwicklung nicht einreisen. Für die Fahrgäste heißt das: Umsteigen in Singen.

Stuttgart - Umstiegsfrei von Paris bis Bratislava – damit ist einst für Stuttgart 21 geworben worden. Vom Fahrplanwechsel im Dezember 2017 an werden die Fahrgäste auf der ungleich kürzeren Strecke von Stuttgart nach Zürich allerdings nciht mehr ohne Umstieg unterwegs sein. Grund ist, dass die neuen Intercity-Doppelstock-Züge, die dann auf der Gäubahn pendeln sollen, nicht in die Schweiz fahren dürfen. Die Bahn schafft es nicht, sie rechtzeitig mit der notwendigen Leit- und Sicherungstechnik auszustatten. Dieses European Train Control System (ETCS) ist für die Fahrt auf Schweizer Gleisen vorgeschrieben.

 

Bisher wird dieses Problem gelöst, indem in Singen die Lok gewechselt wird, während die Fahrgäste sitzen bleiben. Die neuen IC-Doppelstockzüge sind allerdings feste Garnituren mit Lok auf der einen und Steuerwagen auf der anderen Seite. „Da kann nicht einfach eine Schweizer Lokomotive angespannt werden“, sagte ein Sprecher der Bahn in Stuttgart und bestätigte damit eine Information des Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel. Der Verkehrsexperte der Grünen hatte die Bahn kritisiert. „Das ist eine schlechte Nachricht für die Fahrgäste an der Gäubahn“, sagte Gastel.

Die Fahrzeit von gegenwärtig rund drei Stunden soll sich durch den Umstieg in Singen nicht verändern, sagte der Bahnsprecher. Dafür sei geplant, wieder zwei Zugpaare von Stuttgart direkt nach Konstanz durchfahren zu lassen. Eine Veränderung der Fahrplanlage in der Schweiz hatte sich zuletzt negativ auf die Verbindungen in die größte Stadt am Bodensee ausgewirkt. die Zudem werde mit der Einführung der neuen Doppelstockzüge ein Stundentakt auf der Gäubahn erreicht. Gegenwärtig fahren die Züge im Zwei-Stunden-Takt. Dort machen gegenwärtig Gleisarbeiten Umleitungen notwendig, so dass sich die Fahrzeit nach Zürich teilweise auf vier Stunden verlängert.