Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will bei den sogenannten „Idiotentests“ für Verkehrssünder mehr Transparenz schaffen. Dazu gehören unter anderem ein klares Regelwerk und bessere Vorbereitungskurse.

Düsseldorf - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will die sogenannte Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) für Verkehrssünder, auch als „Idiotentest“ bekannt, bis 2017 reformieren. Ziele seien „mehr Qualität, Transparenz und Akzeptanz“, sagte Dobrindt der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

 

Nötig seien standardisierte Tests, nachprüfbare Ergebnisse und bessere Informationen für die Betroffenen. Noch in dieser Wahlperiode solle die Reform umgesetzt werden. Konkret will Dobrindt unter anderem ein klareres Regelwerk für die MPU gestalten, die Qualität der Vorbereitungskurse verbessern und einen einheitlichen Fragenkatalog für den Test schaffen.

Test für Betroffene nicht transparent genug?

Zur MPU müssen etwa Autofahrer, die wiederholt durch Alkoholvergehen aufgefallen sind, bei denen der Verdacht auf Drogensucht besteht oder die aus anderen Gründen als eventuell nicht fahrtüchtig eingeschätzt werden. Ziel der Begutachtung ist es, der Straßenverkehrsbehörde eine Grundlage für die Entscheidung zu geben, ob einem Fahrer der Führerschein zurückgegeben werden soll oder nicht.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Vorwürfe, die „Idiotentests“ seien für die Betroffenen nicht transparent genug. Auch seien das Geschäft rund um die MPU und ihre Vorbereitungskurse in Teilen nicht seriös. „Wir brauchen für die MPU Klarheit, Transparenz und Einheitlichkeit“, forderte auch Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU).

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte der Zeitung, eine Ombudsstelle könnte den Teilnehmern helfen, ihr Gutachten noch einmal zu überprüfen. Der SPD-Verkehrsexperte sprach sich auch dafür aus, mehr Transparenz durch Videoaufzeichnungen bei den entscheidenden Gesprächen zwischen dem Psychologen und dem Autofahrer zu schaffen.