Die Gewerkschaft IG Metall hat die Warnstreiks vor den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektrobranche deutlich heruntergefahren. Gingen in den Tagen zuvor Tausende auf die Straße, gab es am Donnerstag nur noch vereinzelt Arbeitsniederlegungen.

Stuttgart - Beim Autozulieferer Mahle in Stuttgart kamen nach Gewerkschaftsangaben lediglich 250 Beschäftigte zu einer Solidaritätskundgebung für die Verhandler in Köln zusammen. Am Nachmittag werden in Nordrhein-Westfalen die Gespräche fortgesetzt.

 

Regionale Verhandlungen

Die Tarife für Deutschlands wichtigsten Industriezweig mit rund 3,8 Millionen Beschäftigten werden zunächst regional verhandelt. Im Laufe der Gespräche kristallisiert sich dann ein Pilotbezirk heraus, dessen Abschluss auf andere Tarifgebiete übertragen wird. Die ursprünglich für Mittwoch geplanten Gespräche für die rund 800 000 Beschäftigten der Branche im Südwesten wurden auf Freitag verschoben.

Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Geld für zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben für 24 Monate Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben. Entspannung könnte eine Differenzierungsklausel bringen, die Ausnahmen für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe erlaubt.