Bis weit in die Pubertät hat die Serie „Die wilden Kerle“ ihren ersten Satz Helden begleitet, fünf Filme lang. Nun treten neue fußballbegeisterte Knirpse an. Beginnt etwa alles von vorne?

Stuttgart - Alles ist gut, solange du wild bist“, lautet bekanntermaßen das Motto der „Wilden Kerle“. Fünf Kinofilme über diese Kinderbande bekamen wir zwischen 2003 und 2008 zu sehen. Regie führte stets Joachim Masannek, der auch die zugrunde liegende Buchreihe verfasst hat. Die Kinderdarsteller von damals sind inzwischen junge Erwachsene. Der Stoff aber wird nun für die nächste Kindergeneration recycelt – erneut von Masannek.

 

Eine neue Truppe von sechs Buben und einem Mädchen weiß im Film „Die wilden Kerle: Die Legende lebt“ um die alten Geschichten und spielen sie für sich nach. Als ihnen ein freakiger Motorradtyp eine Landkarte in die Hände drückt, stecken sie plötzlich mitten im echten Abenteuer. Es besteht ein Pakt von damals. Der Bolzplatz „Teufelstopf“ soll plattgemacht werden, wenn es jetzt, zehn Jahre später, keine Nachfolger gibt, die das Team des „dicken Michi“ beim Kicken besiegen. Leo, Elias, Finn und die anderen haben keine Chance, aber die wollen sie nutzen.

Fragwürdig todesbereit

Die netten Kinderdarsteller sind cool gekleidet, was ihr teilweise hölzernes Spiel leider eher betont. Die Großen von früher bekommen auch einen Auftritt, feuern die Kleinen an – was ebenfalls künstlich wirkt – und versorgen sie mit der vom realen Merchandising vertrauten Logo-Ausstattung. Die Leidenschaft zu siegen überschlägt sich in Sprüchen bis hin zu einer Art  „Todesbereitschaft“, was Erwachsene, wenn auch nicht unbedingt das junge Zielpublikum, irritieren dürfte. Der Neustart hätte Chancen geboten, davon zu erzählen, was Kinder etwa in Freundschaftskonflikten bewegt, bleibt aber ein an der hübschen, actionreichen Oberfläche klebender, unterhaltsamer Aufguss.

Die wilden Kerle: Die Legende lebt. Deutschland 2015. Regie: Joachim Masannek. Mit Michael Sommerer, Stella Pepper, Rufus Beck. 96 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.