Auf der Strecke von Hamburg nach Stuttgart bleibt eine IC-Lok am Montagabend nach einem Kurzschluss bei Illingen im Enzkreis auf offener Strecke liegen. Erst mehr als drei Stunden später kann der Zug seine Fahrt fortsetzen - und kommt erst um 2.36 Uhr anstatt um 22.50 Uhr in Stuttgart an.

Auf der Strecke von Hamburg nach Stuttgart bleibt eine IC-Lok am Montagabend nach einem Kurzschluss bei Illingen im Enzkreis auf offener Strecke liegen. Erst mehr als drei Stunden später kann der Zug seine Fahrt fortsetzen - und kommt erst um 2.36 Uhr anstatt um 22.50 Uhr in Stuttgart an.

 

Stuttgart - Ein IC, der am Montagabend von Hamburg auf dem Weg nach Stuttgart war, ist nach einem Kurzschluss bei Illingen im Enzkreis liegengeblieben. Rund 85 Reisende mussten mehr als drei Stunden im Zug auf offener Strecke ausharren.

Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, hatte ein sogenannter Z-Anker den Kurzschluss ausgelöst. Das Teil, das den Fahrdraht über den Gleisen in Position hält, so dass der durchfahrende Zug mit seinem Abnehmer den Strom abgreifen kann, war beschädigt. Zusammen mit dem Fahrdraht, über den 15.000 Volt Spannung fließen, hing der Ausleger zu tief über den Gleisen. Als die Lok durchfuhr, kam es zwischen dem Stromabnehmer der Lok und dem Ausleger zum Kurzschluss.

Laut dem Deutsche-Bahn-Sprecher fuhr der Zug gegen 22.34 Uhr gerade in den Burgbergtunnel ein, als der Lokführer einen Knall hörte und einen Lichtblitz sah. Der Zug rollte ohne Antrieb weiter und fuhr noch in den nachfolgenden Saubuckeltunnel ein, bevor er zum Stehen kam. Acht der zwölf Waggons steckten im Tunnel.

Ersatzzug kommt nicht zum Einsatz

"Wir haben dann ein Hilfsfahrzeug aus Backnang losgeschickt, um den Schaden zu beheben", so der Bahn-Sprecher. Gleichzeitig habe sich ein Ersatzzug aus Stuttgart auf den Weg gemacht, der um 0.44 Uhr vor Ort eintraf. Letztlich habe man diesen aber nicht gebraucht - nachdem gegen 2.05 Uhr der Schaden behoben war, konnte der IC weiterfahren. "Schneller wäre es auch mit dem Ersatzzug nicht gegangen", sagte der Sprecher.

2.36 Uhr statt 22.50 Uhr

Am Stuttgarter Bahnhof fuhr der IC 773 statt planmäßig um 22.50 Uhr erst um 2.36 Uhr ein. Die Reisenden konnten sich an einen extra eingerichteten Serviceschalter wenden. "In so einem Fall greifen die normalen Entschädigungsregeln, die Reisenden haben ab einer Verspätung von zwei Stunden Anspruch auf eine Erstattung von 50 Prozent ihres Ticketpreises."