Am Montag sollen die letzten offenen Fragen beim IW 8 mit Bürgermeister Hahn geklärt werden.

Feuerbach - Sevil Özlük ist die Erleichterung anzusehen. Seit Monaten arbeitet die Geschäftsführerin des ImWerk 8 (IW8) daran, das rund 13 600 Quadratmeter große Areal an der Siemensstraße mit Leben zu füllen. Interessenten gibt es viele. Renommierte Stuttgarter Künstler wie Sibylle Schwarz oder Doris Graf wollen einziehen. Sie sprechen von einem „genialen Kulturprojekt“. Auch die freie Tanz- und Theaterszene, die seit Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Spielstätte ist, beschreibt das IW8 als idealen Ort. Die aktuellen Räume im Stuttgarter Osten müssen Ende Juni dieses Jahres verlassen werden. Zudem hat der eine oder andere Künstler aus den sanierungsbedürftigen Wagenhallen auch schon beim IW8 angeklopft.

 

Außerdem könnte das Bhz (ehemals Behindertenzentrum) nach rund zweieinhalbjähriger Suche endlich mit dem IW8 geeignete Räumlichkeiten gefunden haben. „Unsere Platzkapazitäten im WerkHaus an der Magirusstraße sind ausgeschöpft. Wir brauchen unbedingt eine geeignete Immobilie, um unsere Garten- und Landschaftspflege sowie Teile der Kreativwerkstatt, Produktion und Dienstleistung auszulagern“, sagt der Leiter des WerkHauses, Stefan Wegner. „Das Konzept des IW8 hat uns überzeugt. Es ist inklusiv und modern.“

Trotz des hohen Bedarfs stehen die Hallen auf dem ehemaligen Gelände der Firma Behr aber weiterhin leer. Immer wieder wird Sevil Özlük gefragt, warum das so ist, obwohl der Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) des Gemeinderats schon vor mittlerweile knapp einem Jahr beschlossen hat, dass die Fläche im Gewerbegebiet Feuerbach-Ost fünf Jahre lang auch kulturell genutzt werden darf.

Am Montag gibt es ein Treffen mit den Beteiligten

Seit Februar vergangenen Jahres arbeitet Sevil Özlük intensiv daran, eine Baugenehmigung zu bekommen. Bevor sie den Antrag Mitte Oktober schließlich beim Baurechtsamt eingereicht hat, wurden mit verschiedenen Ämtern der Verwaltung sehr viele Dinge besprochen, um mögliche Fallstricke auszuräumen. Vor allem der Brandschutz war ein zentrales Thema. Um diesbezüglich alle Auflagen zu erfüllen, ließ die IW8-Geschäftsführerin ein Dekra-Gutachten erstellen. Das Resümee der 41 Seiten umfassenden Expertise: „Aus brandschutztechnischer Sicht bestehen gegen die geplanten Baumaßnahmen keine Bedenken.“ Trotz der umfangreichen Vorarbeit gibt es aber für die Verwaltung nun neue, noch ungeklärte Fragen. Um diese schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen und das neue Kreativzentrum schleunigst eröffnen zu können, hat die CDU-Gemeinderatsfraktion das Thema auf die Tagesordnung des nichtöffentlichen Teils des UTA setzen lassen. „Darüber bin ich sehr froh“, sagt Özlük. „Diese Tatsache und auch das Ergebnis der Sitzung zeigen deutlich, dass die Stadträte weiterhin hinter dem Projekt stehen.“

Am Montagnachmittag wird es nun ein Gespräch unter anderem mit Baubürgermeister Matthias Hahn, den IW8-Verantwortlichen und deren Architekturbüro „Knaus Mertes“ geben. „Ich will, dass das Projekt ein Erfolg wird“, sagt Hahn.

Auch Sevil Özlük ist frohen Mutes, „dass wir bei diesem Gespräch alles klären können, damit es zu keiner weiteren Verzögerung kommt. Es muss vorwärts gehen. Wir wollen endlich loslegen.“ Für den kulturpolitischen Sprecher der Christdemokraten im Stuttgarter Gemeinderat, Jürgen Sauer, ist der Gesprächstermin am Montag ein erster wichtiger Schritt, um nun rasch zu Lösungen zu kommen. „Ich bin sehr zufrieden, dass jetzt Bewegung in die Sache gekommen ist“, sagt Sauer, der sich wie sein Kollege Andreas G. Winter (Grüne) in den vergangenen Wochen intensiv dafür eingesetzt hat, das es im IW8 voran geht.