223.254 Menschen in Baden-Württemberg waren im Mai ohne Job - das ist eine Quote von 3,8 Prozent. Auch Langzeitsarbeitslose profitieren von der guten Konjuktur.

Stuttgart - Die anziehende Konjunktur verhilft auch immer mehr Langzeitarbeitslosen zu neuen Jobs. Die Zahl der Arbeitslosen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, sank im Südwesten im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent auf 71.686. Damit fiel der Rückgang allerdings weniger stark aus als insgesamt.

 

Landesweit waren 223.254 Menschen noch ohne Job. Das sind 2,3 Prozent weniger als im Vormonat. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart hervor.

„Der Abbau der Arbeitslosigkeit hält den vierten Monat in Folge an und es ist erfreulich, dass auch Langzeitarbeitslose wieder messbar von der Konjunktur profitieren“, sagte Behördenchef Christian Rauch. Der Südwesten liegt mit seiner Arbeitslosenquote weiterhin hinter Bayern auf dem zweiten Platz. Die Quote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Rauch dämpfte aber gleichzeitig den Optimismus. Die Wirkung des Wirtschaftswachstums auf die Arbeitslosigkeit werde weiter nachlassen.

Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) ist anderer Meinung: „Den gedämpften Erwartungen einiger Arbeitsmarktforscher zum Trotz lässt die bisherige Entwicklung des Arbeitsmarktes in Baden-Württemberg in diesem Jahr Raum für weiteren Optimismus“, sagte sie.

Nachfrage von Unternehmen ist hoch

Noch ist die Nachfrage nach Mitarbeitern hoch: Im Mai vermeldete die Arbeitsagentur im Südwesten 80.646 offene Stellen - gut 10.000 mehr als vor einem Jahr.

Altpeter wertete vor allem den Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen im Land positiv. „Es gelingt immer mehr, atypische Arbeit wie zum Beispiel geringfügige Beschäftigung durch „Gute Arbeit“ zu ersetzen.“ Für März rmeldete die Arbeitsagentur 4,32 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - ein Plus von 90.000. Den stärksten Zuwachs gab es allerdings im Dienstleistungsbereich sowie in der „Arbeitnehmerüberlassung“, der Zeitarbeit, sowie im Gastgewerbe. In den Bereichen Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgungswirtschaft, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Erziehung und Unterricht ging die Beschäftigung zurück.

Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen um 81.000 auf 2,762 Millionen. Das sind 120.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent zurück. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte: „Obwohl sich das Wirtschaftswachstum zuletzt etwas abgeschwächt hat, entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiterhin günstig.“

Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Mai um 6000 auf 2,786 Millionen. Der Rückgang der um jahreszeitliche Einflüsse bereinigten Erwerbslosenzahl beschränkte sich diesmal auf den Westen Deutschlands.