Eine 80 Jahre alte Bewohnerin eines Rastatter Altenheims soll von einem 42-jährigen Bekannten Anfang der Woche über 24 Stunden sexuell missbraucht worden sein. Der mutmaßliche Täter sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Ihm werden Geiselnahme und schwere Vergewaltigung vorgeworfen.

Eine 80 Jahre alte Bewohnerin eines Rastatter Altenheims soll von einem 42-jährigen Bekannten Anfang der Woche über 24 Stunden sexuell missbraucht worden sein. Der mutmaßliche Täter sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Ihm werden Geiselnahme und schwere Vergewaltigung vorgeworfen.

 

Rastatt - Fast 24 Stunden lang hat ein 42-Jähriger in einem Rastatter Altenheim eine 80 Jahre alte Bewohnerin in seiner Gewalt gehabt und sexuell missbraucht. Die Frau konnte sich schließlich selbst retten. Der mutmaßliche Täter, ein Bekannter oder sogar entfernter Verwandter, ist in Haft. Die Hintergründe und der genaue Ablauf der Tat liegen im Dunkeln.

Die Frau lebt eigenständig in einer betreuten Wohnung. Sie soll während ihres stundenlangen Martyriums sogar Kontakt mit Leuten der Anlage gehabt haben, rief aber offenbar aus Angst nicht um Hilfe - der Täter hatte sie mit einem Messer bedroht. „Wir sind alle geschockt“, sagte am Donnerstag eine Sprecherin des DRK-Landesverbandes Badisches Rotes Kreuz der Nachrichtenagentur dpa. Einen solchen Fall habe es noch nie in einer Seniorenanlage des Verbandsgebiets gegeben.

Die Frau soll den Täter selbst in ihre Wohnung gelassen haben. Er hatte laut Staatsanwaltschaft Baden-Baden Klebeband und ein Messer dabei. Der Mann bedrohte die Seniorin, zerschnitt ihre Kleidung mit dem Messer und zwang sie den Ermittlern zufolge zwischen Montag und Dienstag „zur Vornahme und Duldung zahlreicher sexueller Handlungen“.

Der Horror endete für die Frau erst, als der betrunkene und übermüdete Täter eingeschlafen war. Das Opfer flüchtete unbekleidet mit dem Rollator aus der Wohnung. Wie es passieren konnte, dass trotz einiger Kontakte nach außen niemand das schreckliche Geschehen bemerkte, war zunächst unklar.

Die gesamte Anlage hat etwa 60 Wohnungen

Laut DRK gibt es mindestens einmal am Tag einen Kontrollgang in der Anlage, bei dem an die Tür der Senioren geklopft wird. Ob sich das Geschehen dazwischen oder in der Zeit abgespielt hat, wurde nicht bekannt.

Die gesamte Anlage hat etwa 60 Wohnungen. Laut Sozialministerium gibt es bei dieser Form des betreuten Wohnens keine staatliche Aufsicht. Da die Senioren dort selbstständig leben, gilt dies als „eigene Häuslichkeit“.

Die Frau war auch noch zwei Tage nach der Tat im Krankenhaus; körperlich habe sie keine schweren Verletzungen. „Über die psychischen Folgen können wir aber noch nichts sagen“, sagte die DRK-Sprecherin. Die Wohnung des Opfers wurde inzwischen von der Staatsanwaltschaft versiegelt.

Einzelheiten wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 42-Jährigen Geiselnahme und schwere Vergewaltigung vor. Das Gesetz sieht für solche Taten Haftstrafen von 5 bis 15 Jahren vor.