Eine Gruppe selbsternannter Kuhschützer hat in Indien zwei muslimische Männer gelyncht. Die Angreifer hätten die beiden 20 bis 25 Jahre alten Männer attackiert, weil sie ihnen den Diebstahl mehrere Kühe vorwarfen mit dem Ziel, diese zu schlachten.

Neu Delhi - Zwei muslimische Männer sind im nordindischen Bundesstaat Assam von einer Gruppe selbst ernannter Kuhschützer getötet worden. Das bestätigte die lokale Polizei am Montag. Die Angreifer hätten die beiden 20 bis 25 Jahre alten Männer attackiert, weil sie ihnen den Diebstahl mehrere Kühe vorwarfen mit dem Ziel, diese zu schlachten. „Die Dorfbewohner verfolgten und umzingelten die Viehdiebe und brachten sie schließlich um“, sagte der leitende Polizist Anat Das Reportern. „Wir werden gegen die Täter vorgehen.“

 

Vergleichbare Übergriffe haben in Indien deutlich zugenommen, seitdem die hindu-nationalistische Partei BJP unter Premierminister Narendra Modi im Jahr 2014 die Regierung in Indien übernahm. Vier von fünf Indern sind Anhänger des Hinduismus, einer Religion, in der Kühe als heilig gelten. In den meisten Bundesstaaten ist es deshalb verboten, Kühe zu schlachten oder ihr Fleisch zu besitzen. Knapp 14 Prozent der Inder sind Muslime, von denen traditionell viele als Schlachter arbeiten.

Erst vergangene Woche hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch diese Entwicklung scharf kritisiert. Mindestens zehn Muslime seien seit Mai 2015 getötet worden, hieß es in einem offenen Brief.