Erst im November kamen bei einem Zugunglück in Indien fast 150 Menschen ums Leben. Jetzt ist wieder ein Zug aus ungeklärter Ursache entgleist.

Neu Delhi - Bei einem Zugunglück in Indien sind mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Rund 50 weitere Menschen wurden nach Angaben eines Bahnsprechers verletzt, als die Lok und acht Waggons eines Expresszuges am Samstagabend in einer abgelegenen Region im südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh entgleisten.

 

Rettungskräfte zogen die ganze Nacht lang Überlebende aus den umgekippten Waggons. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Nach Angaben der staatlichen indischen Bahngesellschaft schließen die Ermittler einen Sabotageakt nicht aus. In der Region sind maoistische Rebellen aktiv. Vor dem Unglück hätten zwei andere Züge die Gleise problemlos befahren, sagte ein Sprecher.

In Indien sterben jedes Jahr 15.000 Menschen bei Zugunglücken

Der Zug war auf dem Weg von Jagdalpur nach Bhubaneswar, der Hauptstadt des Bundesstaats Odisha. Der Zugverkehr auf der Küstenstrecke wurde nach dem Unglück ausgesetzt. Auf Fernsehbildern waren Rettungskräfte mit Helmen und Warnwesten zu sehen, die Überlebende aus den Zugfenstern zogen.

Im November waren beim Entgleisen eines Zuges im Norden des Landes 146 Menschen ums Leben gekommen. Die Bahn ist Indiens wichtigstes Fernverkehrsmittel. Das System ist jedoch veraltet und marode, oftmals fehlt es an den einfachsten Sicherheitsvorkehrungen.

Laut einem Regierungsbericht aus dem Jahr 2012 sterben in Indien jedes Jahr 15.000 Menschen bei Zugunglücken. Premierminister Narendra Modi hatte bei seinem Amtsantritt vor gut zweieinhalb Jahren Investitionen in Höhe von 137 Milliarden Dollar zur Modernisierung des Bahnsystems angekündigt.